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Philippinen: Gefolterte Aktivistin erneut willkürlich in Haft

Die ehemalige gewaltlose politische Gefangene und Dichterin Adora Faye de Vera wurde vor mehr als einem Monat wegen Mordes, versuchten Mordes und Rebellion festgenommen. Die Anschuldigungen gegen die Frauenrechtsaktivistin sind unbegründet und ihre Inhaftierung ist willkürlich.

Am 24. August 2022 wurde Adora Faye de Vera in der Stadt Quezon City festgenommen, wo sie sich für eine medizinische Behandlung aufhielt. Sie muss umgehend freigelassen und die Anklage gegen sie fallengelassen werden – nicht zuletzt wegen ihres sich verschlechternden Gesundheitszustands.

Die Familie von Adora Faye de Vera ist der Ansicht, dass die Anklagepunkte gegen sie konstruiert sind und sie nur wegen ihrer Menschenrechtsarbeit, besonders wegen ihres Kampfs für Gerechtigkeit für die Opfer von Verstößen gegen das Kriegsrecht, zur Zielschreibe der Behörden wurde. 1976 war Adora Faye de Vera schon einmal als gewaltlose politische Gefangene inhaftiert, gefoltert und auf andere Weise misshandelt worden.

Fordere jetzt, dass Adora Faye de Vera unverzüglich und bedingungslos freigelassen wird und alle Anklagen fallengelassen werden.

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Die ehemalige politische Gefangene Adora Faye de Vera wurde vor über einem Monat wegen Mordes, versuchten Mordes und Rebellion festgenommen. Die Aktivistin und Dichterin ist 2022 insgesamt zum dritten Mal festgenommen worden. Zum ersten Mal war sie 1976 zur Zeit des Kriegsrechts festgenommen worden; damals wurde sie von Militärangehörigen gefoltert und anderweitig misshandelt, unter anderem durch sexualisierte Gewalt. 1983 folgte eine weitere Festnahme. Amnesty International veröffentlichte in einem Bericht von 1982 Einzelheiten zu der Festnahme aus dem Jahr 1976. Der Ehemann von Adora Faye de Vera, Manuel Manaog, wurde 1990 entführt und gilt seitdem als vermisst. Er war als Aktivist tätig.

Am 24. August 2022 wurde Adora Faye de Vera von bewaffneten Personen festgenommen, die sich als Polizist*innen ausgaben. Adora Faye de Vera war zu diesem Zeitpunkt in Quezon City, um ihr chronisches Asthma und ihre Blutarmut behandeln zu lassen. Laut der Menschenrechtsorganisation Karapatan kamen zwei uniformierte Frauen zu Adora Faye de Veras Wohnung, wiesen sich als Angehörige des Feuerwehrdezernats aus und wollten die Wohnung nach Marihuana durchsuchen. Später kamen die beiden Frauen mit weiteren Personen zurück, die bewaffnet waren und angaben, Polizist*innen zu sein, und nahmen Adora Faye de Vera fest. Außerdem berichtete Adora Faye de Vera, die Beamt*innen hätten ihr einen 16 Jahre alten Haftbefehl vorgelegt, auf dem sie lediglich ihren eigenen Namen habe entziffern können; auch seien ihr weder ihre Rechte, wie das Recht auf juristischen Beistand, noch die Gründe für die Festnahme verlesen worden. Anschließend wurde Adora Faye de Vera zum Flughafen und dann zu einer Polizeiwache in der Provinz Iloilo gebracht, die Hunderte von Kilometern von Quezon City entfernt liegt. Zwei Tage lang gab die Polizei ihr keine Möglichkeit, ihren Rechtsbeistand oder ihre Familie zu kontaktieren. Am 26. August trafen ein Familienmitglied, der Rechtsbeistand und Anwaltsgehilf*innen bei der Polizeiwache ein, nachdem sie über Berichte auf den Aufenthaltsort von Adora Faye de Vera gekommen waren. Am selben Nachmittag wurde sie ärztlich untersucht.

Die Familie von Adora Faye de Vera ist der Ansicht, dass die Anklagepunkte gegen sie konstruiert sind und sie nur wegen ihrer Menschenrechtsarbeit, besonders wegen ihres Kampfs um Gerechtigkeit für die Opfer von Verstößen gegen das Kriegsrecht, zur Zielschreibe der Behörden wurde. Die Anschuldigungen gegen die Frauenrechtsaktivistin und ehemalige politische Gefangene Adora Faye de Vera sind unbegründet und ihre Inhaftierung ist willkürlich. Alle Anklagepunkte gegen Adora Faye de Vera, die während der Zeit des Kriegsrechts auf den Philippinen Folter und andere Formen der Misshandlung überlebt hat, müssen fallengelassen und sie selbst sofort freigelassen werden, vor allem aufgrund ihres Gesundheitszustands.

Die philippinische Regierung beschuldigt beständig Menschenrechtsverteidiger*innen und Aktivist*innen, Mitglieder der Kommunistischen Partei CPP (Communist Party of the Philippines) und deren bewaffneter Unterorganisation maoistischer Ausrichtung, der New People’s Army (NPA), zu sein. Daraus resultieren vermehrte Angriffe, einschließlich gezielter Tötungen, auf diese Personen. Wiederholt haben sich die philippinischen Behörden der Achtung, dem Schutz, der Förderung und der Gewährleistung der Menschenrechte verpflichtet. Die Festnahme von Adora Faye de Vera und ihre anhaltende Inhaftierung weisen jedoch auf eine sich stark verschlechternde Menschrechtssituation im Land hin.

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