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Pakistan: Junge Mutter willkürlich inhaftiert

Die 28-jährige Belutschin Mahal Baloch wird willkürlich von der Abteilung für Terrorismusbekämpfung in der pakistantischen Provinz Belutschistan festgehalten. Sie befindet sich bereits seit Mitte Februar 2023 in Haft, obwohl keine Anklage gegen sie vorliegt.

Mahal Baloch ist alleinerziehende Mutter ihrer beiden acht und fünf Jahre alten Töchter. Ihr Mann starb 2016. Mahal Balochs Schwägerin, Bibi Gul Baloch, ist Gründerin und Vorsitzende des Human Rights Council of Balochistan (Menschenrechtsrat von Belutschistan), der Menschenrechtsverletzungen in der Provinz Belutschistan dokumentiert.

Am 17. Februar 2023 fand eine rechtswidrige Durchsuchung des Zuhauses von Mahal Baloch und ihrer Familie statt. Insgesamt wurden sechs Frauen der Familie, darunter Mahal Baloch selbst, ihre acht und fünf Jahre alten Töchter, ihre zwölfjährige Nichte, ihre Schwägerin und ihre Mutter festgenommen und über Nacht im Büro der Abteilung für Terrorismusbekämpfung festgehalten. Ihre Nichte berichtete dem Human Rights Council of Balochistan, dass sie Mahal Baloch während der Verhöre schreien hören konnte.

Nach Angaben des Human Rights Council of Balochistan wurden die inhaftierten Familienangehörigen von Mahal Baloch am 18. Februar 2023 freigelassen und an einem abgelegenen Ort ausgesetzt. Mahal Baloch wurde noch am selben Tag dem Anti-Terror-Gericht vorgeführt. Seither wird ihre Untersuchungshaft immer wieder verlängert.

Mahal Baloch hat kein Verbrechen begangen. Fordere jetzt mit uns, dass sie umgehend und bedingungslos freigelassen wird.

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Die Belutschin Mahal Baloch ist alleinerziehende Mutter ihrer beiden acht und fünf Jahre alten Töchter. Ihr Mann starb 2016. Mahal Balochs Schwägerin, Bibi Gul Baloch, ist Gründerin und Vorsitzende des Human Rights Council of Balochistan (Menschenrechtsrat von Belutschistan), der Menschenrechtsverletzungen in der Provinz Belutschistan dokumentiert. Durch den Aktivismus ihrer Familie hat Mahal Baloch selbst an einer Reihe von Protesten teilgenommen und sich insbesondere gegen das in Belutschistan verbreitete Verschwindenlassen eingesetzt. Amnesty International hat bereits in der Vergangenheit das Verschwindenlassen von Studierenden, Aktivist*innen, Journalist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen in der Provinz dokumentiert.

Am 17. Februar 2023 um 23 Uhr wurde das Haus von Mahal Baloch von zwölf Sicherheitskräften gestürmt. Die Sicherheitskräfte legten weder vor noch während der Durchsuchung einen Durchsuchungsbeschluss oder irgendeine Art von rechtlicher Grundlage vor. Nach der rechtswidrigen Durchsuchung ihres Hauses wurden sechs Frauen der Familie, darunter Mahal Baloch selbst, ihre acht- und fünf Jahre alten Töchter, ihre zwölfjährige Nichte, ihre Schwägerin und ihre Mutter in zwei Autos gezwungen und in das Büro der Abteilung für Terrorismusbekämpfung (CTD) der Polizei in der Spinney Road in Quetta gebracht. Mahal Baloch wurde sowohl auf der Fahrt als auch im Büro von ihrer Familie getrennt. Ihre Nichte berichtete dem Human Rights Council of Balochistan, dass sie Mahal Baloch während der Verhöre schreien hören konnte.

Nach Angaben des Human Rights Council of Balochistan wurden die inhaftierten Familienangehörigen von Mahal Baloch am 18. Februar 2023 freigelassen und an einem abgelegenen Ort ausgesetzt, von wo aus sie 30 bis 45 Minuten laufen mussten, bis sie eine Transportmöglichkeit für den Heimweg fanden. Mahal Baloch wurde noch am selben Tag dem Anti-Terror-Gericht (ATC) vorgeführt. Ihre Familie wurde nicht über das Verfahren informiert. Das ATC genehmigte eine Untersuchungshaft von sieben Tagen. Nach Ablauf der sieben Tage verlängerte das ATC die Dauer ihrer Inhaftierung erneut am 24. Februar und am 4. März. Am 14. März wurde Mahal Baloch dem höherinstanzlichen Bezirksgericht vorgeführt, das ihre Haft um weitere zehn Tage verlängerte. Obwohl sie bereits viermal vor Gericht erscheinen musste, hat die CTD noch keine Anklage gegen Mahal Baloch vorgebracht.

Die Menschenrechtskrise in der pakistanischen Provinz Belutschistan hält an. Sie ist geprägt von Berichten über Verschwindenlassen und außergerichtliche Hinrichtungen mutmaßlicher militanter Belutsch*innen und Oppositioneller – die von der Regierung terroristischer Aktivitäten beschuldigt werden – durch die Sicherheitskräfte. Amnesty International nimmt keine Stellung zur Schuld oder Unschuld derjenigen, die an Anschlägen beteiligt gewesen sein sollen, die von Regierungen als terroristische Akte eingestuft werden. Alle Menschen haben einen Anspruch darauf, ihre nach nationalem und internationalem Recht garantierten Menschenrechte wahrnehmen zu können. Amnesty International verurteilt wahllose Angriffe und Anschläge auf die Zivilbevölkerung, die von bewaffneten Gruppen verübt werden. Die Organisation erkennt die Pflicht der pakistanischen Behörden an, Verbrechen, einschließlich Gewaltverbrechen wie Terrorakte, zu verhindern und zu bestrafen und diejenigen vor Gericht zu stellen, die verdächtigt werden, für solche Verbrechen verantwortlich zu sein. Indem die pakistanischen Behörden jedoch Personen, die terroristischer Aktivitäten oder Verbindungen zu terroristischen Gruppen verdächtigt werden, verschwinden lässt, verletzen sie nicht nur deren Menschenrechte schwer, sondern auch ihre Pflicht, diese Personen im Rahmen eines fairen Gerichtsverfahrens anzuklagen und sie im Falle eines Schuldspruchs zu bestrafen.

Mahal Baloch hat kein Verbrechen begangen. Wir fordern, dass sie umgehend und bedingungslos freigelassen wird.

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