Marielle Franco: Wer gab den Auftrag?
Dieser Appell ist abgelaufen. Die weltweit gesammelten Unterschriften werden am 14. März 2021, am dritten Jahrestag von Marielle Francos und Anderson Gomes' Tod, an die brasilianischen Behörden übergeben.
Am 14. März 2018 wurden die bekannte brasilianische Stadträtin Marielle Franco und ihr Fahrer auf offener Straße erschossen. Die Festnahmen von zwei Tatverdächtigen sind ein erster Schritt in Richtung Aufklärung, nun müssen die Auftraggeber*innen ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden.
Marielle Franco wurde 2016 zur Stadträtin von Rio de Janeiro gewählt. Sie war eine schwarze bisexuelle Frau aus einer Favela und dafür bekannt, sich für die Menschenrechte von jungen Schwarzen, Frauen, Favela-Bewohnern sowie Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgeschlechtlichen und Intergeschlechtlichen einzusetzen. Von 2006 bis 2016 war sie in der Menschenrechtskommission des Bundesstaates Rio de Janeiro tätig, wo sie häufig auf die außergerichtlichen Hinrichtungen und andere Menschenrechtsverletzungen durch Polizist*innen und Sicherheitskräfte aufmerksam machte.
Am 14. März 2019 wurden Marielle Franco und ihr Fahrer Anderson Gomes in ihrem Auto erschossen, als sie durch das Viertel Estacio in Rio de Janeiro fuhren. Erst ein Jahr später, am 12. März 2019, nahmen die brasilianischen Behörden laut Medienberichten zwei tatverdächtige ehemalige Polizisten fest.
"Diese Festnahmen sind ein erster Hinweis auf einen Fortschritt bei Ermittlungen, die seit dem Verbrechen vor einem Jahr nur schleppend vorankommen", sagte Erika Guevara-Rosas, Direktorin für die Region Amerikas bei Amnesty International.
Wir fordern die brasilianischen Behörden dazu auf, alle Tatbeteiligten in fairen Gerichtsverfahren zur Verantwortung zu ziehen – auch diejenigen, die das Attentat beauftragt haben.
Erika Guevara-Rosas
Amnesty International fordert die brasilianischen Behörden auf, rechtsstaatlich vorzugehen und ein unabhängiges Team externer Experten einzusetzen, das die Ermittlungen beobachtet und die Vorwürfe über Nachlässigkeiten, Fehlverhalten und unzulässige Einflussnahme prüft. Die Behörden müssen zudem dafür sorgen, dass die Sicherheit der Zeugen und der Familien von Marielle Franco und Anderson Gomes in Absprache mit deren Wünschen gewährleistet wird.
Dieser Appell ist abgelaufen. Die weltweit gesammelten Unterschriften werden am 14. März 2021, am dritten Jahrestag von Marielle Francos und Anderson Gomes' Tod, an die brasilianischen Behörden übergeben.