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China: Menschenrechtsanwalt droht Folter

Der bekannte chinesische Menschenrechtsanwalt Yu Wensheng ist seit über einem Jahr zu Unrecht in Haft, ohne Kontakt zu seiner Familie und seinen Rechtsbeiständen.

Am 1. Februar wurde gegen den Pekinger Menschenrechtsanwalt Yu Wensheng Anklage erhoben. Seine Rechtsbeistände sind bisher nicht offiziell über die Anklage informiert worden und haben keine Einsicht in die Akten erhalten. Am 12. und 13. Februar versuchten sie, sich in der Hafteinrichtung mit ihrem Mandanten zu treffen, was ihnen jedoch erneut verweigert wurde.

Seit Yu Wensheng im Januar 2018 inhaftiert wurde, haben die Rechtsbeistände 25 erfolglose Versuche unternommen, ihn zu besuchen. Da Yu Wensheng keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand seiner Wahl hat, befürchtet Amnesty International, dass er in Gefahr ist, gefoltert oder anderweitig misshandelt zu werden.

Schon 2014 war Yu Wensheng für 99 Tage inhaftiert worden und sagte Amnesty International später, dass er während dieser Zeit gefoltert wurde. Damals wurde er festgenommen, nachdem er seine Unterstützung für die pro-demokratischen Proteste in Hong Kong ausgedrückt hatte.

Im Oktober 2017 wurde Yu Wensheng erneut für kurze Zeit inhaftiert, nachdem er einen Offenen Brief geschrieben hatte, in dem er Präsident Xi Jinping kritisierte und sagte, dieser sei wegen seiner zunehmend „totalitären“ Herrschaft ungeeignet, China zu regieren. Angehörige und Freund*innen von Yu Wensheng glauben, dass er sich momentan aufgrund dieses Briefes in Haft befindet.

Dieser Appell ist abgelaufen. Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben!