Hankezi Zikeli ist eine Tante der in Washington lebenden Journalistin Gulchehra Hoja und gehört zu den 25 Angehörigen der Journalistin, die schon seit Anfang 2018 inhaftiert sind. Da sie keinerlei Zugang zu einem Rechtsbeistand haben, ist die Sorge groß, dass sie gefoltert oder anderweitig misshandelt werden könnten.
Gulchehra Hoja ist vor etwa 18 Jahren in die USA ausgewandert. Sie begann für den uigurischen Dienst des Radiosenders Radio Free Asia zu arbeiten. Radio Free Asia ist einer der wenigen Medienkanäle, die unabhängige Nachrichten über die Situation in Xinjiang bereitstellen.
Uigur*innen und andere vornehmlich muslimische ethnische Minderheiten in der Autonomen Region Xinjiang werden seit Langem in ihren Rechten auf Religions- und Vereinigungsfreiheit und anderen Menschenrechten eingeschränkt. Seit ungefähr einem Jahr gehen die Behörden in bislang unbekannter Weise gegen diese Bevölkerungsgruppen vor. Willkürliche Inhaftierungen, technologische Überwachung, schwer bewaffnete Polizeipatrouillen auf den Straßen, Sicherheitscheckpoints sowie eine ganze Reihe weiterer Einschränkungen, die die Menschenrechte verletzen gehören zu ihren Methoden.
Zahlreichen Berichten zufolge umgehen die chinesischen Behörden in Xinjiang oft die Verfahrensrechte, die Angeklagten laut chinesischem Gesetz zustehen. Oft wird uigurischen Inhaftierten der Zugang zu Rechtsbeiständen versagt oder sie werden in Verwaltungshaft gehalten. Einigen Berichten zufolge hat die Polizei in manchen Gebieten die Kompetenz erhalten, Menschen ohne ein gerichtliches Verfahren direkt zu Haftstrafen zu verurteilen.
Gulchehra Hoja hat Anfang 2018 erfahren, dass sich alle ihre Familienangehörigen in „Umerziehungslagern“ in Urumqi und Yili in der Autonomen Region Xinjiang befinden, nachdem man sie über den Messengerdienst WeChat mit ihr in Verbindung gebracht hatte. Außer den besorgniserregenden Nachrichten über ihre Tante Hankezi Zikeli liegen Gulchehra Hoja keine Informationen über ihren Bruder Kaiser Keyum oder andere inhaftierte Verwandte vor.