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Angeklagt, weil sie Leben retten

DIESER APPELL WURDE BEREITS BEENDET. VIELEN DANK AN ALLE UNTERSTÜTZER*INNEN!

Leben retten ist kein Verbrechen!

Sarah (24) und Seán (25) sind zwei ungleiche Freunde, die ein gemeinsamer Wunsch verbindet und antreibt. Seit 2017 arbeiteten die beiden ehrenamtlich für eine NGO auf Lesbos. Als ausgebildete Rettungsschwimmer*innen und Ersthelfer*innen hielten sie Ausschau nach Flüchtlingsbooten und halfen den Menschen, sicher an Land zu kommen.

Doch im August 2018, als Sarah nach Berlin zurückkehren wollte, um ihr Studium fortzusetzen, wurde sie festgenommen. Seán, der sie unterstützen wollte, kam ebenfalls ins Gefängnis. Die Polizei hatte eine Untersuchung gegen die beiden eröffnet. Der Vorwurf: Sie würden den Geflüchteten die Überfahrt nach Europa erleichtern. Über drei Monate verbrachten Sarah und Seán in Untersuchungshaft, bevor sie im Dezember 2018 auf Kaution freigelassen wurden. Noch immer drohen ihnen 25 Jahre Gefängnis.

"Das Beängstigende ist, dass das jedem passieren kann"

„Das Beängstigende ist nicht, dass ich ohne Prozess im Gefängnis saß, oder dass ich noch immer mit 25 Jahren Gefängnis konfrontiert bin. Das wirklich Beängstigende ist, dass das jedem passieren kann, weil Staaten die bestehenden Gesetze zum Schutz von humanitärer Arbeit nicht einhalten. Noch schlimmer ist es, dass Menschen, die vor Verfolgung fliehen, nicht nur in ihren Herkunftsländern leiden und sterben, sondern auch in Europa.“  

Sarah lebt in Berlin, kommt jedoch ursprünglich aus Syrien und weiß genau, wie es ist, in einem seeuntauglichen Boot über das Meer fliehen zu müssen. Gemeinsam mit ihrer Schwester war sie 2015 selbst auf diesem Weg in Lesbos angekommen – unter dramatischen Umständen: Nach dem Ausfall des Motors hatten die beiden geübten Schwimmerinnen das Boot an einer Leine hinter sich hergezogen und so allen Insassen das Leben gerettet.

Auch Seán, der in Dublin Internationale Beziehungen studiert hat, setzt sich schon lange mit der Situation von Flüchtlingen auseinander. Die Inspiration dafür kommt von seiner Mutter, die im Rahmen von Workshops neu angekommene Menschen in Irland beim Start in ihr neues Leben unterstützt.
Die Anklage gegen Sarah und Seán wegen Spionage, Schlepperei und Mitgliedschaft in einem kriminellen Netzwerk ist kein Einzelfall. Sie zeigt ein größeres Problem in Europa auf: immer öfter werden jene, die Menschen auf der Flucht helfen oder retten, verfolgt, kriminalisiert und angeklagt.

Fordere jetzt von den griechischen Behörden, die Anklage gegen Sarah und Seán fallenzulassen.

Dieser Appell richtet sich an Michalis Chrisochoidis, griechischer Minister für Bürgerschutz

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