Trotz der staatlichen Angriffe wächst in der Bevölkerung die Akzeptanz gegenüber LGBTQIA+ Personen. „Umfragen zeigen eine zunehmende Unterstützung für LGBTQIA+ Personen“, erklärt Mihály. Gleichzeitig werde die Stimmung jedoch durch die Regierung gezielt angeheizt. „Die Regierung bedient sich an Narrativen aus rechtsextremen Kreisen. Diese Gruppen fühlen sich ermutigt, weil sie glauben, dass die Regierung auf ihrer Seite steht. Das macht die Lage für die queere Gemeinschaft noch gefährlicher.“
Gleichzeitig gibt es auch Zeichen der Hoffnung. „Seit die Diskussion über ein Pride-Verbot begann, erhalten wir viele Nachrichten von Menschen, die sagen: ‚Ich war noch nie bei der Pride, aber jetzt werde ich hingehen“, berichtet Mihály.
„Jedes Mal, wenn eine Community angegriffen wird, ist das auch eine Gelegenheit zur Aufklärung“, erklärt Eszter und verweist auf einen Wandel in der Einstellung zu Trans-Rechten: „Vor 2020 wussten viele Menschen in Ungarn nicht einmal, dass es trans Personen gibt. Doch nach dem Verbot der rechtlichen Geschlechtsänderung sind rund 70% der Ungar*innen der Meinung, dass trans Menschen ihr Geschlecht und ihren Namen in Dokumenten anpassen können sollten. Das ist eine große Veränderung. Ironischerweise hat die Regierung durch ihre Angriffe auf die Rechte von trans Personen mehr Menschen sensibilisiert.“
Mit Blick auf die Parlamentswahlen 2026 könnte sich der repressive Kurs der Regierung weiter verschärfen. Doch für Mihály und andere Aktivist*innen steht fest: