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© Christopher Glanzl
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Bahrein: Hajer Mansoor Hassan frei

Am 5. März 2020 wurde Hajer Mansoor Hassan nach Verbüßen einer dreijährigen Haftstrafe aus dem Frauengefängnis in Madinat Isa (Isa Town) entlassen. Ihr Neffe Mahmood Marzooq Mansoor, der im selben Fall verurteilt worden war, kam am 11. März frei.

Am 5. März 2020 wurde Hajer (auch Hajar) Mansoor Hassan aus dem Frauengefängnis in Madinat Isa (Isa Town) entlassen. Sie hatte dort eine dreijährige Haftstrafe verbüßt, zu der sie nach einem Gerichtsverfahren verurteilt worden war, das bei Weitem nicht den internationalen Standards für faire Verfahren entsprach.

Nach ihrer Freilassung wandte sich Hajer Mansoor Hassan mit folgenden Worten an Amnesty International:

Ich bin der lokalen und internationalen Menschenrechtsbewegung sehr dankbar, dass sie sich während meiner rechtswidrigen Inhaftierung für mich eingesetzt haben.

Hajer Mansoor Hassan

„Das Engagement von Amnesty hat maßgeblich dazu beigetragen, wichtige medizinische Versorgung für mich zu gewährleisten, und ich bin mir sicher, dass die Gefängnisbehörden durch diesen Druck beeinflusst wurden. Amnesty muss ihre wichtige Arbeit unbedingt fortführen, damit die Rechte von Gefangenen geschützt werden, insbesondere während der aktuellen Pandemie, die für Inhaftierte ein besonders hohes Risiko darstellt. Ich bin zuversichtlich, dass wir mithilfe von internationalen Organisationen wie Amnesty noch mehr politische Gefangene befreien können, darunter meinen Sohn Sayed Nizar Alwadaei.“

Hajer Mansoor Hassan ist die Schwiegermutter von Sayed Ahmed Alwadaei, einem der Direktoren der gemeinnützigen Organisation Bahrain Institute for Rights and Democracy. Sayed Ahmed Alwadaei lebt seit 2012 in Großbritannien. Seither werden er und seine Familie von den bahrainischen Behörden verfolgt.

Hajer Mansoor Hassan war am 5. März 2017 festgenommen worden, drei Tage nachdem man ihren Sohn Sayed Nizar (auch Nazar) Alwadaei und ihren Cousin Mahmood Marzooq Mansoor inhaftiert hatte. Am 30. Oktober 2017 wurden alle drei schuldig gesprochen, am 28. Januar 2017 in einer Gegend südwestlich der Hauptstadt Manama „Bombenattrappen deponiert“ zu haben. Das Verfahren entsprach nicht den Standards für faire Gerichtsverfahren und die Angeklagten geben an, gefoltert worden zu sein, um ein „Geständnis“ zu erzwingen. Die Urteilssprüche wurden am 20. Dezember 2017 im Rechtsmittelverfahren aufrechterhalten und am 25. Februar 2019 vor dem Kassationsgericht bestätigt. Sayed Nizar Alwadaei verbüßt eine insgesamt elfjährige Haftstrafe, zu der er in zwei separaten Fällen auf der Grundlage ähnlicher Anklagen verurteilt worden war.

Am 7. Januar 2019 veröffentlichte die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen eine Stellungnahme, in der die Inhaftierung von Hajer Mansoor Hassan, Sayed Nizar Alwadaei und Mahmood Marzooq Mansoor als willkürlich bezeichnet wird. Weiter heißt es darin, dass die Betroffenen „ihrer Freiheit beraubt, verhört und strafverfolgt wurden, weil sie mit Sayed Ahmed Alwadaei verwandt sind“.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich. Amnesty International wird die Situation von Sayed Nizar Alwadaei weiterhin beobachten und gegebenenfalls wieder aktiv werden.

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.

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