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© Erkin Musaev/Privat
erfolg

Erkin Musaev ist wieder frei

Am 10. August wurde der gewaltlose politische Gefangene Erkin Musaev nach über zehn Jahren in unrechtmäßiger Haft freigelassen. Er bedankte sich in einem Brief bei Amnesty International für die Unterstützung:

Ich möchte allen Amnesty Aktivist*innen und allen anderen, die mich und meine Familie in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben, meine tiefste Dankbarkeit ausdrücken.

Erkin Musaev

"Das ist ein großartiger Erfolg und euer Beitrag dazu ist von unschätzbarem Wert. Obwohl die Behörden sich (frustrierenderweise) weigerten, mir eure Solidaritätsbriefe weiterzugeben, fühlte ich mich unentwegt unterstützt.

Ich möchte betonen, dass sich das Verhalten der Straflager-Verwaltung mir gegenüber durch die Solidaritätsbriefe veränderte. Das Personal wurde vorsichtiger im Umgang mit mir und mir wurde leichtere Arbeit zugeteilt.
Mein Vater hat mir erzählt, dass sich nach der Kampagne von Amnesty auch die Einstellung der internationalen Gemeinschaft meinem Fall gegenüber veränderte. Ich bin euch und allen Aktivist*innen sehr dankbar.

Ich möchte noch hinzufügen, dass dies der Beginn des Sieges ist. Denn [diese Kampagne] spendete auch den anderen Menschen, die unrechtmäßig verurteilt wurden, und deren Familien neue Hoffnung und Kraft. Viele Menschen in der ’Zone’ [Bezeichnung des Straflagers, Anm. d. Red.] haben unseren Kampf mitverfolgt. Ihr habt den Seelen dieser Menschen Hoffnung gegeben. Dies ist tatsächlich nicht nur mein Sieg, sondern auch der Sieg all jener, die unrechtmäßig verurteilt wurden.

Vielen Dank für alles, was ihr für mich getan habt.
Erkin"


Tausende Menschen setzten sich beim Amnesty Briefmarathon 2014 und im Rahmen der "Stop Folter" Kampagne für Erkin Musaevs Freilassung ein.

Hintergrund
Erkin Musaev war jahrelang Mitarbeiter im usbekischen Verteidigungsministerium, bevor er zum Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen wechselte. Auf dem Weg zu einer UN-Konferenz wurde er 2006 von Beamten des Nationalen Sicherheitsdienstes (SNB) verhaftet. Man klagte ihn wegen Spionage für einen nicht genannten NATO-Mitgliedstaat an und hielt ihn mehrere Wochen ohne Kontakt zur Außenwelt fest. Nachdem er einen Monat lang gefoltert und misshandelt wurde, unterschrieb er schließlich ein "Geständnis", unter der Bedingung, dass der SNB seine Familie in Ruhe lasse. Auf Grundlage dieses "Geständnisses" wurde er nach drei unfairen Gerichtsverfahren zu zwanzig Jahren Haft verurteilt.

Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben!

 

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