„Gleichzeitig trauern wir um die vier Jahre, die uns geraubt wurden, und den Schrecken, den sie im Evin-Gefängnis erleben musste. Viele weitere gewaltlose politische Gefangene wie meine Mutter befinden sich immer noch in iranischen Gefängnissen. Hunderten Menschen droht die Hinrichtung. Die Straflosigkeit der iranischen Behörden muss ein Ende haben,“ so Mariam Claren, Tochter von Nahid Taghavi und Menschenrechtsaktivistin.
„Was für wunderbare Nachrichten! Ich freue mich mit dem gesamten Team von Amnesty International Österreich für Nahid Taghavi und ihre Familie. Nahid Taghavi war ausschließlich aufgrund der friedlichen Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung inhaftiert – ihre Inhaftierung war ein großes Unrecht und hätte nie passieren dürfen,“ sagt Shoura Zehetner-Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich und sagt weiter: „Im Iran sitzen leider immer noch unzählige weitere Menschen willkürlich und zu Unrecht im Gefängnis. Es müssen nun viele weitere Freilassungen folgen.“
Vier Jahre lang setzte sich Amnesty International an der Seite ihrer Tochter Mariam Claren für die Freilassung von Nahid Taghavi ein. Mit öffentlichen Appellen, dem Sammeln von Unterschriften und Lobbyarbeit konnte Druck auf die iranischen Behörden ausgeübt werden. Der unermüdliche Protest und die Solidarität waren wichtige Puzzlestücke auf Nahid Taghavis Weg zurück in die Freiheit. Sie haben die iranischen Behörden daran erinnert, dass wir weiter hinschauen und dass ihre Verbrechen nicht im Verborgenen stattfinden. Und sie erinnerten die deutsche Bundesregierung auch immer wieder, sich mehr für im Ausland inhaftierte Staatsbürger*innen einzusetzen.
Für Freiheit und Gerechtigkeit im Iran
Die Geschichte von Nahid Taghavi steht exemplarisch für die vielen lauten und leisen Stimmen, die sich der repressiven Regierung im Iran entgegenstellen. Sie ist Teil einer weltweiten Bewegung, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzt. Amnesty International wird sie dabei weiterhin unterstützen.
Wir fordern die iranische Staatsführung auf, das Recht aller Menschen auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit zu respektieren sowie willkürliche Verhaftungen und Folter im Land zu beenden. Die iranische Führung muss die Dutzenden weiteren Doppelstaatangehörigen, die willkürlich festgehalten werden, und die vielen anderen gewaltlosen politischen Gefangenen sofort und bedingungslos freilassen. Die Todesstrafe muss umgehend abgeschafft werden, es darf zu keiner weiteren Hinrichtung kommen. Hierfür müssen sich auch die Bundesregierung und die Staatengemeinschaft noch stärker einsetzen. Sie sind ebenso gefordert, der Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen im Iran wirksam zu begegnen.