"Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass meine Mutter Nahid Taghavi heute Morgen vorübergehend aus dem Gefängnis entlassen wurde. (…) Wir möchten allen danken, die sich unermüdlich für Nahid und die Freilassung aller politischen Gefangenen einsetzen", kommentierte Mariam Claren das Bild. Dass Nahid Taghavi nun am 9. Jänner von den iranischen Behörden vorübergehend aus der Haft entlassen wurde, ist ein positives Zeichen.
Dennoch gleiche die Haftfreistellung eher einer Art "Hausarrest", so Claren weiter. Nahid Taghavi muss eine elektronische Fußfessel tragen und darf sich nicht weiter als 1.000 Meter von ihrem Zuhause entfernen.
Verfolgung als politische Gefangene
Am 16. Oktober 2020 nahmen Angehörige der iranischen Revolutionsgarde Nahid Taghavi in ihrem Zuhause in Teheran fest. Am 4. August 2021 wurde sie in einem unfairen Gerichtsverfahren wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer "illegalen Gruppe" und "Propaganda gegen den Staat" zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Nahid Taghavi ist eine gewaltlose politische Gefangene. Sie muss sofort und bedingungslos freigelassen werden.
Seit ihrer Festnahme setzen sich zahlreiche Unterstützer*innen, darunter auch Amnesty International, für ihre Freilassung ein. Der nun gewährte Hafturlaub ist umso wichtiger, da sich der Gesundheitszustand von Nahid Taghavi zusehends verschlechtert. Sie leidet unter tauben Fingern und starken Schmerzen in Nacken, Rücken und Händen. An manchen Tagen kann sie kaum aus dem Bett aufstehen und benötigt starke Schmerzmittel.