Der guatemaltekische Gewerkschafter und Menschenrechtsverteidiger Bernardo Caal Xol wurde aus dem Gefängnis entlassen. Er war zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich für die Rechte der indigenen Maya Q’eqchi’ in Guatemala einsetzt.
Der 50-jährige indigene Lehrer, Gewerkschafter und Verteidiger der Rechte des indigenen Maya-Volkes der Q'eqchi' sowie der Land-, Territorial- und Umweltrechte, wurde am 30. Januar 2018 zu Unrecht inhaftiert. Er hatte sich für die Maya-Gemeinschaft der Q'eqchi' eingesetzt, die vom Bau eines Wasserkraftprojekts am heiligen Fluss Cahabón im Departement Alta Verapaz im Norden Guatemalas betroffen sind.
Am 9. November 2018 verurteilte ihn das Gericht in Cobán wegen schweren Raubes und schwerer Freiheitsberaubung zu sieben Jahren und vier Monaten Haft. Nach einer Überprüfung des Verfahrens gegen Bernardo Caal Xol stellte Amnesty International fest, dass es keine Beweise für die ihm vorgeworfenen Straftaten gibt. Das Verfahren zeigt ähnliche Muster der Kriminalisierung, die Amnesty International auch schon gegen andere Menschenrechtsverteidiger*innen in Guatemala dokumentiert hat.
Am 24. März 2022 wurde Bernardo Caal Xol nach vier Jahren Haft aus dem Strafvollzugszentrum in Cobán in Guatemala entlassen. Wie die Anwälte mitteilten, hatte ein Richter seine Freilassung wegen guter Führung angeordnet. Er hätte nie auch nur einen Tag im Gefängnis verbringen sollen.