Wendy Galarza wurde bei einem Marsch gegen Gewalt gegen Frauen von Schüssen der Polizei verletzt. Ihre Anzeige wurde von der Staatsanwaltschaft erst nach Monaten angenommen. Die Verantwortlichen wurden bislang noch nicht vor Gericht gebracht.
Wendy Galarza setzt sich sowohl beruflich als auch privat für eine bessere Zukunft ein. Als Kinderbetreuerin ist es ihr ein Anliegen, junge Menschen zu stärken und zu fördern. Privat engagiert sie sich für Frauenrechte, die in Mexiko immer wieder verletzt werden.
Am 9. November 2020 nahm Wendy Galarza an einem Gedenkmarsch in Cancún für Bianca Alejandrina Lorenzana Alvarado (genannt „Alexis“) teil, die ermordet worden war. Die Kundgebung wollte auf die zahlreichen Femizide in Mexiko – eben auch jenen an Alexis – hinweisen und Aufklärung und Gerechtigkeit einfordern. Die Veranstaltung stand auch im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November).
Plötzlich eröffnete die Polizei Schüsse. Schüsse in die Luft und – laut Zeug*innen – auch in die Menge. Wendy Galarza wurde getroffen: sie hatte Glück zu überleben, aber sie erlitt Schusswunden.
Zwei Tage später reichte Wendy Galarza Anzeige bei der Polizei ein. Doch es dauerte Monate, bis die Staatsanwaltschaft bereit war, die zusätzlichen Beweisstücke – ihre Kleidung mit den Einschusslöchern – zu akzeptieren.
Der Fall ist immer noch offen, und die Verantwortlichen wurden noch nicht vor Gericht gebracht.
Wendy Galarza hat mittlerweile ein Frauenkollektiv mit anderen Opfern vom 9. November 2020 gegründet, um ihren Kampf nach Gerechtigkeit gemeinsam fortzuführen.