Die Studentin „Rung“ Panusaya Sithijirawattanakul fordert als eine führende Stimme der thailändischen Jugendbewegung Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und eine Reform der Monarchie. Verhaftet im Frühjahr 2021 ist sie nach einer bedingten Freilassung nach 60 Tagen mit zahlreichen Anklagepunkten konfrontiert: ihr droht lebenslänglich Gefängnis.
Panusaya Sithijirawattanakul (genannt „Rung“ - was „Regenbogen“ heißt) begann während ihres Studiums der Soziologie und Anthropologie an der Universität in Bangkok, sich politisch zu engagieren und an Protesten für sozialen und politischen Wandel teilzunehmen. Die Studentin, die sich selbst als „bescheiden und ruhig“ beschreibt, ist seit Mitte August 2020 eine führende Stimme in der thailändischen Jugendbewegung für Demokratie.
Vor Tausenden Zuhörer*innen forderte Rung Panusaya Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und – ein in Thailand hochsensibles Thema – eine Reform der Monarchie. Damit geriet sie ins Visier der Behörden, die sie zur Unruhestifterin brandmarkten. Unbeirrt davon führte Rung Panusaya weiterhin Proteste für Verfassungs- und Sozialreformen an.
Im März 2021 verhafteten die Behörden sie auf Basis eines Majestätsbeleidigungsgesetzes, welches Kritik an der Monarchie verbietet. Rung Panusaya befand sich 60 Tage lang im Gefängnis, in dieser Zeit wurde bei ihr Covid-19 diagnostiziert. Sechs Mal verweigerten ihr die Behörden eine Freilassung auf Kaution. Aus Protest trat sie in einen 38-tägigen Hungerstreik und wurde am 30. April 2021 bedingt freigelassen.
Gegen „Rung“ Panusaya Sithijirawattanakul liegen Dutzende Anklagepunkte vor. Im Falle einer Verurteilung droht der mutigen Studentin lebenslange Haftstrafe.