Imoleayo Michael, ein junger Programmierer, unterstützte friedlich Proteste gegen Polizeigewalt, die er über die sozialen Medien verbreitete. Er wurde daraufhin verhaftet und über 40 Tage lang unter katastrophalen Bedingungen festgehalten. Nach seiner Freilassung auf Kaution läuft er jetzt Gefahr, auf Grund von nicht-gerechtfertigten Anklagepunkten zu einer langen Haftstrafe verurteilt zu werden.
Im Oktober 2020 gingen junge Menschen gegen Gewalt, Erpressung und Morde durch die Polizei-Spezialeinheit SARS (Special Anti-Robbery Squad) in der Hauptstadt Abuja auf die Straße. Der junge Computerprogrammierer Imoleayo Michael unterstützte die Protestbewegung, in dem er sie über soziale Medien (Twitter und Facebook, mit dem Hashtag #EndSARS) publik machte.
Zwei Wochen später drangen bewaffnete Männer in sein Haus ein. Sie zerschlugen ein Fenster und zwangen ihn mit Waffengewalt, die Haustür zu öffnen. Im Haus beschlagnahmten sie Mobiltelefone und Computer, sperrten seine Frau, seine Mutter und seinen siebenjährigen Sohn ein und kappten die Stromverbindung.
Imoleayo Michael wurde in die Zentrale der Staatssicherheit gebracht und dort 41 Tage lang in einer unterirdischen Zelle gefangen gehalten. Unter miserablen Haftbedingungen: Er wurde in Handschellen gelegt, seine Augen wurden verbunden, und er wurde an einen Stahlschrank angekettet. Er musste am nackten Boden schlafen, und als einzige Nahrung wurde ihm Porridge mit Steinen gereicht.
Er erlitt eine Lungenentzündung und wurde schließlich im Dezember 2020 auf Kaution freigelassen.
Aber die Anklagen von „Verschwörung mit anderen zur Störung des öffentlichen Friedens“ und „Störung des öffentlichen Friedens“ sind immer noch aufrecht und wurden im Oktober 2021 durch ein Gericht bestätigt. Es besteht die Gefahr, dass er auf Grund dieser erfundenen Anklagen verurteilt wird und eine lange Haftstrafe antreten muss.