In Thailand gehen die Behörden weiterhin hart gegen friedliche Proteste vor. Hunderte von Menschen stehen in Zusammenhang mit den Protesten bereits unter Anklage. Im Januar 2023 wurde die Freilassung gegen Kaution von zwei jungen Aktivist*innen widerrufen, die lediglich Gebrauch von ihren Rechten gemacht hatten. Darüber hinaus besteht Sorge um Leben und Gesundheit von zwei weiteren inhaftierten Aktivistinnen, die sich seit Mitte Januar 2023 im Hungerstreik befinden und keine Flüssigkeit mehr zu sich nehmen. Sie und viele weitere Personen werden von den Behörden willkürlich festgehalten und strafrechtliche verfolgt, weil sie friedlich ihre Rechte wahrnehmen.
Setz dich ein!
Die thailändische Regierung inhaftiert willkürlich Personen, die an friedlichen Protesten teilnehmen. Unter den Inhaftierten sind die Studentin Nutthanit "Bai Por" Duangmusit, die Jurastudentin Tantawan "Tawan" Tuatulanon, der Radiologietechniker Sopon "Get" Surariddhidhamrong und Orawan "Bam" Phuphong. Orawan Phuphongs und Tantawan Tuatulanons Leben und Gesundheit sind nun durch einen Hungerstreik in Gefahr, den sie am 18. Januar 2023 angetreten haben. Sie nehmen auch keine Flüssigkeiten zu sich.
Die Regierung ließ strafrechtliche Verfahren gegen die vier Aktivist*innen sowie hunderte weitere Personen einleiten, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung wahrgenommen haben. Die Freilassung gegen Kaution von Nutthanit Duangmusit und Sopon Surariddhidhamrong wurde nun von den Behörden rückgängig gemacht, weil sie im November 2022 friedlich an einem Protest im Rahmen des APEC-Gipfels teilgenommen hatten. Sie standen zuvor unter strengen Kautionsauflagen, die ihr Recht auf Bewegungsfreiheit, friedliche Versammlung und Meinungsäußerung stark eingeschränkt hatten. Nutthanit Duangmusit, Orawan Phuphong und Tantawan Tuatulanon werden angeklagt, weil sie in Straßenumfragen die Meinung der Bevölkerung eingeholt hatten. Sopon Surariddhidhamrong steht wegen Reden, die er bei Protesten im Jahr 2022 gehalten hatte, unter Anklage. Ihm werden unter anderem Aufwiegelung und Majestätsbeleidigung vorgeworfen, was jahrzehntelange Haftstrafen nach sich ziehen kann.