"Die Maßnahmen in diesem rückschrittlichen Gesetzesentwurf sind rein politischer Natur und enthalten nicht nur keinen medizinischen Zweck, sondern verstoßen auch gegen die medizinischen Best-Practice-Richtlinien", sagte Monica Costa Riba.
"Der Gesetzgeber muss diesen schädlichen Gesetzesvorschlag ablehnen und stattdessen darauf hinarbeiten, bereits bestehende Hindernisse für den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zu beseitigen und sicherzustellen, dass das Recht eines jeden, Entscheidungen über seinen Körper und sein reproduktives Leben zu treffen, geschützt wird.
Hintergrund
Ein im November 2019 eingebrachter Gesetzentwurf, suchte Menschen, die eine Abtreibung wünschen, zu zwingen, sich eine Ultraschalluntersuchung des Embryos oder Fötus anzusehen. Dieser Gesetzesentwurf wurde schließlich im Parlament abgelehnt. Der Vorstoß, den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen einzuschränken, wurde jedoch 2020 mit einer neuen Regierung und einem neuen Parlament fortgesetzt.
Der aktuelle Gesetzentwurf wurde im Juli in erster Lesung verabschiedet. Während der Plenarsitzung, die am 16. September startet, wird darüber debattiert und abgestimmt.
Mehr als 100 Organisationen, darunter auch Amnesty International, richteten einen Brief an alle Abgeordneten in der Slowakei, in dem sie sich gegen den Gesetzentwurf aussprachen.
Schwangerschaftsabbrüche sind in der Slowakei in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft erlaubt. In den letzten Jahren hat das Land jedoch Gesetze und Richtlinien eingeführt, die den Zugang zu rechtzeitigen und sicheren, legalen Schwangerschaftsabbrüchen erschweren sollen.
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- Stefan Simanowitz stefan.simanowitz@amnesty.org / +447936766445 oder +44 2030365599