Die Krankenschwester Irina Danilovich wurde wegen ihrer Kritik am Gesundheitssystem und ihren Berichten über Korruption auf der von Russland besetzten Krim-Halbinsel willkürlich inhaftiert. Die Menschenrechtsverteidigerin und zivilgesellschaftliche Aktivistin deckt Probleme des Gesundheitssystems auf der Krim auf. Sie hat sich öffentlich gegen Fälle der politisch motivierten strafrechtlichen Verfolgung, des Verschwindenlassens und der willkürlichen Inhaftierung von Menschenrechtsverteidiger*innen und anderen Aktivist*innen ausgesprochen.
Sie wird derzeit in der Hafteinrichtung SIZO-1 in Simferopol festgehalten. Am 20. März 2023 trat sie in den Hungerstreik, um dagegen zu protestieren, dass ihr im Gefängnis die dringend benötigte medizinische Versorgung verwehrt wird.
Aussagen von Irina Danilovich zufolge wurde sie von ihren Entführer*innen gefoltert und anderweitig misshandelt, um ein "Geständnis" wegen Landesverrats zu erzwingen. Sie gibt an, dass die Entführer*innen, als sie kein "Geständnis" von ihr bekamen, Sprengstoff unter ihren persönlichen Gegenständen versteckt hätten, der schließlich zur strafrechtlichen Verfolgung und zu ihrer Verurteilung nach Paragraf 222.1, Absatz 1, des russischen Strafgesetzbuchs wegen "Waffenbesitzes" führte.
Während des Gerichtsverfahrens wurden ihre Aussagen über die geheime Inhaftierung sowie über die Folter und anderen Misshandlungen, die sie erfahren hat, ignoriert. Stattdessen ließ das Gericht rechtswidriges Beweismaterial zu.
Obwohl Irina Danilovich seit Monaten unter zunehmend starken Ohrenschmerzen leidet, wird ihr die dringend benötigte medizinische Versorgung verwehrt, und sie befindet sich nach wie vor in willkürlicher Haft. Die Bedingungen, unter denen sie festgehalten wird, sind für sie lebensbedrohlich und stellen Folter und andere Formen unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung dar.