Hintergrundinfo
Jani Silva ist Umwelt-, Menschenrechts- und Friedensaktivistin und setzt sich für die Umsetzung des Friedensabkommens in Putumayo ein. Außerdem hat sie sich für Wiederaufforstungsinitiativen stark gemacht und dabei die sozialen und ökologischen Folgen von Erdölfördermaßnamen, einschließlich der von Amerisur, angeprangert. Das Öl- und Gasunternehmen Amerisur ist vorrangig im Putumayo-Becken tätig und arbeitet mit folgenden Partnerunternehmen zusammen: ONGC Videsh Ltd (Indien), Canacol Energy Ltd. (Kanada), Pluspetrol (Niederlande), Pacific Exploration & Production (Frontera Energy, Kanada), Vetra (Kolumbien) und Occidental Petroleum (USA).
Jani Silva gehört zu den bekanntesten Friedensaktivist*innen in Putumayo und wurde schon von bewaffneten Gruppen mit dem Tode bedroht, um sie zum Schweigen zu bringen. Sie hat auch Morddrohungen erhalten, weil sie sich einem Ölunternehmen in der Region widersetzte. Man drohte damit, sie und ihre Familie zu töten, sollte sie sich weiterhin für Demonstrationen für eine gesunde Umwelt einsetzen. Von wem die Drohungen stammen, ist nicht bekannt.
Jani Silva ist die rechtliche Vertreterin der NGO Asociación para el Desarrollo Integral y Sostenible de la Perla Amazónica (ADISPA), ein Zusammenschluss zum Schutz der Rechte der Gemeinschaften, die im kleinbäuerlichen Reservatsgebiet La Perla Amazónica leben.
Am 26. März 2020 gingen der Organisation Comisión Intereclesial de Justicia y Paz) Informationen zu, nach denen Jani Silva während ihrer Aktivitäten im Reservatsgebiet getötet werden sollte.
Seitdem Präsident Iván Duque am 24. März eine landesweite Ausgangssperre ausgerufen hat, wurden mindestens 14 Menschenrechtsverteidiger und Sprecher*innen sozialer Gemeinschaften getötet, darunter drei unter Quarantäne in ihrem Zuhause. Der Vorfall vom 22. April fand während der Ausgangssperre statt, welche die kolumbianische Regierung zur Verhinderung der Ausbreitung von COVID-19 ausgerufen hat. Sie gilt in Puerto Asís von 18:00 Uhr abends bis 5:00 Uhr morgens.