Am 5. Januar wurde Patricia Gualinga, die Sprecherin der indigenen Kichwa Sarayaku und Mitglied des Kollektivs „Mujeres Amazónicas“, von Unbekannten angegriffen. Die Angreifer_innen bewarfen ihr Haus in der Stadt Puyo mit Steinen und bedrohten sie lautstark. Während der Ermittlung wurde ihr der Zugang zum Bildmaterial der öffentlichen Überwachungskameras aus dem Bereich ihrer Straße, in dem der Angriff stattfand, verweigert. Mithilfe der Bilder hätte sie die Angreifer_innen möglicherweise identifizieren können.
Im April erhielt Nema Grefa Ushigua, Präsidentin der indigenen Gemeinschaft Nación Sápara und Mitglied des Kollektivs „Mujeres Amazónicas“, eine Morddrohung. Obwohl sie wegen dieser und einer weiteren Morddrohung Strafanzeige gestellt hatte, wurde ihr von Seiten der Regierungsbehörden kein Schutz angeboten.
Am 13. Mai griffen mehrere Personen das Haus von Salomé Aranda, der Kichwa-Sprecherin der Gemeinde Moretecocha und Mitglied des Kollektivs „Mujeres Amazónicas" an. Sie warfen ebenfalls mit Steinen. Bis heute ist nicht bekannt, dass Untersuchungen eingeleitet wurden, um die Täter_innen und ihre Motive zu ermitteln. Salomé Aranda kritisiert öffentlich die Umweltbelastung durch die Ölförderung im Becken des Flusses Villano sowie Fälle von sexuellem Missbrauch im Zusammenhang mit der Ölförderung und hatte dies auch bei einem Treffen mit Präsident Lenin Moreno am 22. März getan.
Am 9. August startete Amnesty International zusammen mit den Umweltorganisationen und Organisationen für indigene Rechte Acción Ecológica, Amazon Watch, Comisión Ecuménica de Derechos Humanos und Fundación Pachamama die „Guardians of Nature“-Kampagne und einen offenen Brief an den Präsidenten Lenin Moreno. Damit rufen die Organisationen die Behörden dazu auf, Übergriffe auf indigene Menschenrechtsverteidiger_innen und Umweltschützer_innen wirkungsvoll zu untersuchen, eine nationale Regelung zu ihrem Schutz und ein Untersuchungsprotokoll zu den Verbrechen gegen sie einzuführen, und das Escazú-Abkommen über den Zugang zu Informationen, Teilhabe und Gerechtigkeit in Umweltangelegenheiten zu unterzeichnen.
SETZ DICH EIN!
Urgent Action bis 16.11.2018