Das BBC Programm “Panorama” zeigte am 16. Februar 2021 Videonachrichten der emiratischen Prinzessin Latifa Mohammed bin Rashid Al Maktoum vom April 2019. Darin sagt Sheikha Latifa, dass sie gegen ihren Willen als «Geisel» festgehalten werde. Zu diesen Videos äußert sich die stellvertretende Direktorin von Amnesty International für den Nahen Osten und Nordafrika, Lynn Maalouf:
«Der Inhalt der von Sheikha Latifa aufgenommenen Videos ist erschreckend und wir sind sehr besorgt über ihre Sicherheit. Ihre Freund*innen sagen, dass jeglicher Kontakt zu ihr in den letzten Monaten abgebrochen wurde. »
«Auch wenn Sheikha Latifa in einem «goldenen Käfig» festgehalten wird, ändert dies nichts an der Tatsache, dass die Beraubung ihrer Freiheit willkürlich ist und deren lange Dauer auf Folterung hinausläuft. Sheikha Latifa wurde einer ganzen Reihe an Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt: Entführung, gewaltsame Rückführung und Isolation seit nun fast drei Jahren. Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) müssen unverzüglich sicherstellen, dass Sheikha Latifa freigelassen und ihre Bewegungsfreiheit respektiert wird.»
«Amnesty International ruft die internationale Gemeinschaft auf, Sheikha Latifas Hilferuf ernst zu nehmen. Die öffentliche Stellungnahme der UN, nach welcher die Angelegenheit nun auch auf behördlicher Ebene angegangen werde solle, wird von Amnesty International begrüßt. Ebenso begrüße Amnesty International einen Besuch der Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen, um Sheikha Latifas weiter bestehende Festhaltung zu untersuchen. Seit 2014 reagieren die VAE jedoch mit verschlossenen Türen auf Versuche von UN Expert*innen, die Lage öffentlicher und politischer Rechte zu untersuchen.»
«Sheikha Latifas Fall sollte als Anlass genommen werden, die Lage der Menschenrechte in den VAE weitreichend zu untersuchen. Amnesty International kritisiert diese schon seit Längerem. Die Autoritäten der VAE führen eine Politik der systematischen Unterdrückung von Meinungsabweichungen und Kritik. Seit 2011 haben die Autoritäten immer wieder hart gegenüber Kritiker*innen durchgegriffen. Gegen die Aktivist*innen, Richter*innen, Anwält*innen, Akademiker*innen, Studierende und Journalist*innen wurde mit Mitteln vorgegangen, die gegen internationales Recht verstoßen, wie u.a. willkürlichen Festnahmen, erzwungenes Verschwinden, Folter und andere Misshandlungen. Sheikha Latifas Fall ist nur einfach das bekannteste Beispiel eines alarmierenden und bedrückenden Klimas.»