Infolge der COVID-19-Pandemie sind Frauen in ganz Europa vermehrt Sicherheitsrisiken und Gewalt ausgesetzt. Ohne gezielte Maßnahmen könnten Geschlechterungleichheit und Diskriminierung weiter zunehmen, warnen Amnesty International, die Frauenrechtsorganisation Women‘s Link Worldwide und die NGO International Planned Parenthood Federation.
Unter dem Titel „A Guide for Europe: Protecting the rights of women and girls in times of the COVID-19 pandemic and its aftermath“ veröffentlichen die Organisationen einen Leitfaden für Regierungen in Europa, welche Maßnahmen zum Schutz der Rechte von Frauen und Mädchen nötig sind. Vor allem jener, die unverhältnismäßig stark unter den Folgen der Pandemie leiden. Besonders stark sind dabei diejenigen betroffen, die permanenter und intersektionaler Diskriminierung ausgesetzt sind.
Frauen, die Mehrfachdiskriminierung und intersektionaler Diskriminierung ausgesetzt sind, wie Roma, Migrantinnen oder Asylsuchende, Sexarbeiterinnen, Frauen mit Behinderungen, Transfrauen und andere ausgegrenzte Frauen, sind in erhöhter Gefahr, ins Visier der Sicherheitskräfte und andere Behörden zu geraten und beispielsweise zum Ziel von ethnischem Profiling zu werden. Staaten müssen sicherstellen, dass Frauen nicht unverhältnismäßig stark unter ausgeweiteten Polizeibefugnissen leiden. Ein eigenes Kapitel des Leitfadens beschäftigt sich mit Maßnahmen zum Schutz von geflüchteten Frauen und Mädchen und Migrantinnen.