Die Migrant*innen, die am 28. März durch das Feuer in der Hafteinrichtung in Ciudad Juárez verletzt oder getötet wurden, gehören zu den zahlreichen Menschen, die sowohl in ihren Herkunftsländern als auch in den Transit- und Zielländern Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind oder gar um ihr Leben fürchten müssen. Sie haben daher keine Wahl, als anderswo Schutz zu suchen. Als Reaktion darauf haben die Länder in der Region, allen voran die USA, gemeinsam eine zunehmend unmenschliche Migrationspolitik eingeführt, die dafür sorgt, dass den meisten Menschen der Zugang zu einem Asylverfahren verwehrt wird und sie gezwungen sind, über Routen zu fliehen, die sie noch stärker in Gefahr bringen.
In der Absicht, gemeinsam mit den USA und Kanada die Migrationsströme einzudämmen, haben die mexikanischen Behörden die Nationalgarde mit der Durchsetzung der Einwanderungspolitik an ihren Grenzen betraut, für eine Militarisierung der Grenzen gesorgt und Einwanderungshaft zur Routine gemacht. Allein im Jahr 2022 hielten die Einwanderungsbehörden mindestens 318.660 Menschen in Hafteinrichtungen für Migrant*innen fest und schoben mehr als 106.000 ab, darunter auch Kinder und Jugendliche.
Bei der Inhaftierung von Migrant*innen in Mexiko werden internationale Standards außer Acht gelassen, die besagen, dass Menschen nur in Ausnahmefällen und wenn unbedingt nötig inhaftiert werden dürfen. Selbst dann muss der Gewahrsam angemessen und verhältnismäßig sein. Zudem müssen die Haftbedingungen menschenwürdig sein – Überbelegung muss vermieden und der Zugang zu ausreichend Nahrung und Wasser gewährleistet werden. Die Erste Kammer des Obersten Gerichtshofs Mexikos entschied am 15. März 2023, dass die Inhaftierung von Migrant*innen maximal 36 Stunden betragen darf und dass sie nach diesem Zeitraum freizulassen sind.
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