Als Reaktion auf Vorschläge der Europäischen Kommission zur Schaffung „kontrollierter Zentren“ für im Mittelmeer gerettete Menschen sowie von Ausschiffungsplattformen in Drittländer sagte Fotis Filippou, Amnesty-Kampagnendirektor für Europa:
„Diese Vorschläge sind ein Entwurf für eine gefährliche Ausweitung der europäischen Politik, die zu unermesslichem Leid und Menschenrechtsverletzungen im Mittelmeer führt. Versuche, Migrant*innen aus dem Blickfeld zu drängen, sind nicht praktikabel und skrupellos. Wie die „Hotspots“, die in Griechenland und Italien eingerichtet wurden, werden "kontrollierte Zentren“ nichts dazu beitragen, um eine geordnetere Abwicklung der Ankünfte zu gewährleisten, sondern stattdessen Frauen, Männer und Kinder Menschenrechtsverletzungen aussetzen.
Ein klares Beispiel für die Folgen einer Politik, die den Grenzschutz vor menschliches Leben stellt, spielt sich jetzt vor den Küsten von Tunis ab, wo 40 Menschen seit fast zwei Wochen in sengender Hitze bei knapper werdender Versorgung gestrandet sind."