Abdul Aziz Muhamat war 19 Jahre alt, als er 2013 die Entscheidung traf, sein Heimatland Sudan zu verlassen. Auf dem Weg nach Australien wurde er von den dortigen Behörden aufgegriffen und in eine Hafteinrichtung auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus gebracht.
Setz dich für ihn ein!
Die australische Regierung verfolgt bereits seit längerer Zeit die Strategie, auf der Grundlage einer Übereinkunft mit der Regierung Papua-Neuguineas, Asylsuchende, die auf dem Seeweg nach Australien gelangen wollen, außerhalb des Landes zu inhaftieren. Derzeit werden ca. 800 Flüchtlinge und Asylsuchende unter menschenunwürdigen Bedingungen in Papua-Neuguinea festgehalten – die meisten von ihnen in drei getrennten Einrichtungen auf der Insel Manus. Zu ihnen gehört Abdul Aziz Muhamat. Der anerkannte Flüchtling hat sich dort zu einem Menschenrechtsverteidiger entwickelt. Inzwischen ist er einer der führenden Sprecher der Inhaftierten und nutzt sein Mobiltelefon, um über die verheerenden Bedingungen in den Hafteinrichtungen zu berichten. Deshalb wird er immer wieder bedroht und eingeschüchtert. Sowohl Papua-Neuguinea als auch Australien haben die Genfer Flüchtlingskonvention ratifiziert und müssen daher sicherstellen, dass Asylsuchende Zugang zu einem umfassenden und wirkungsvollen Asylverfahren haben und nicht willkürlich inhaftiert werden.
Update - 14. Feb. 2019: In diesem Jahr ging der Martin-Ennals-Preis an den Aktivisten Abdul Aziz Muhamat. Eine Jury aus zehn internationalen Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, wählte ihn als Preisträger aus. "Mit diesem Preis wird die grausame Flüchtingspolitik der australischen Regierung in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Außerdem macht er auf die Gefahren und Torturen aufmerksam, denen Flüchtlinge auf der ganzen Welt ausgesetzt sind – auch in den Ländern, die behaupten, dass sie sich an die Flüchtlingskonvention halten", erklärte er.