„Seit der Übernahme der G20-Präsidentschaft hat die Regierung in Saudi-Arabien viel investiert, um das Image des Landes aufzupolieren. Es wurden Slogans über die Gleichberechtigung der Frauen verbreitet und betont, dass man bereit für Veränderungen sei. Aber Saudi-Arabiens wahre Reformer*innen sind nach wie vor hinter Gittern“, sagt Lynn Maalouf, stellvertretende Regionaldirektorin von Amnesty International für den Nahen Osten und Nordafrika, und sagt weiter:
„Die Delegierten der Unternehmen, die am B20-Gipfel teilnehmen, dürfen sich von dieser schamlosen Heuchelei nicht täuschen lassen. Wir fordern sie auf, zu zeigen, dass ihnen die Menschenrechte ebenso wichtig sind wie Geschäftsmöglichkeiten. Jedes Unternehmen, das in oder mit Saudi-Arabien tätig ist, trägt Verantwortung dafür, dass es durch seine Aktivitäten nicht zu Menschenrechtsverletzungen beiträgt.“
Die B20 ist das offizielle Forum für führende Wirtschaftstreibende und Unternehmen der G20-Staaten. Es findet am 26. und 27. Oktober im Vorfeld des G20-Hauptgipfels statt. Zu den hochkarätigen Teilnehmer*innen in diesem Jahr gehören Vertreter*innen von HSBC, Mastercard, PwC, McKinsey, CISCO, ENI, Siemens, Accenture und BBVA.
Amnesty hat im Vorfeld der G20, das im November unter der Schirmherrschaft von Saudi-Arabien stattfinden wird, eine weltweite Kampagne für Menschenrechte in Saudi-Arabien gestartet. Auch der österreichischen Außenminister Alexander Schallenberg wird aufgerufen, sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die saudische Regierung alle inhaftierten Menschenrechtsverteidiger*innen frei lässt und echte Menschenrechtsreformen umsetzt.