„Die Menschen in Belarus sind haarsträubenden Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, wie man sie seit der Unabhängigkeit des Landes nicht mehr gesehen hat. Tausende wurden willkürlich inhaftiert, Folter und andere Misshandlungen sind vielerorts an der Tagesordnung. Mindestens vier Protestierende wurden getötet. Die furchtbaren Ereignisse in Belarus führen uns auf ernüchternde Weise vor Augen, dass Unternehmen in punkto Menschenrechte eine wichtige Rolle spielen und eine direkte Verantwortung tragen“, sagt Denis Krivosheev, Experte für Europa und Zentralasien bei Amnesty International, und sagt weiter:
„Die Behörden in Belarus sind verpflichtet, die Menschenrechte in ihrem Land vollumfänglich zu achten und zu schützen. Amnesty International fordert die Regierung wiederholt dazu auf, den willkürlichen Festnahmen umgehend ein Ende zu setzen und der unverhältnismäßigen Gewaltanwendung durch die Polizei einen Riegel vorzuschieben. Alle Berichte über Menschenrechtsverletzungen sollten unverzüglich unparteiisch und zielführend untersucht und die Verantwortlichen in fairen Verfahren ohne Rückgriff auf die Todesstrafe vor Gericht gestellt werden.“
Hintergrund
Laut der Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen sind Firmen verpflichtet, an all ihren Standorten die Menschenrechte zu achten. Dies schließt alle Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit und auch ihre Lieferketten mit ein. Gemäß den UN-Leitprinzipien müssen die Unternehmen aktiv Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre Aktivitäten weder direkt zu Menschenrechtsverstößen führen noch indirekt zu ihnen beitragen. Wo es zu Menschenrechtsverstößen kommt, müssen die Firmen eingreifen.