„Das widerspricht den Zusicherungen der kenianischen Regierung gegenüber der internationalen Gemeinschaft, dass alle Rückführungen von Flüchtlingen freiwillig passieren und in Sicherheit und Würde durchgeführt würden."
Expert*innen von Amnesty International hatten Dadaab im August besucht, sie haben 56 Einzelinterviews und weitere 35 Gruppeninterviews mit Flüchtlingen geführt. Unter den Befragten befanden sich zwei Brüder im Alter von 15 und 18 Jahren, die im Januar 2016 nach Somalia gegangen und vier Monate später nach Dadaab zurückgekehrt waren. Sie erzählten, dass ihr Vater vor ihren Augen getötet worden war und sie von der Al-Shabaab gewaltsam rekrutiert worden seien. Durch glückliche Umstände konnten sie entkommen und ein zweites Mal nach Dadaab flüchten.
Gegenüber den Flüchtlingen werden die Gefahren, die in Somalia mit dem bewaffneten Konflikt verbunden sind, verharmlost. Das bestätigen die UN und NGOs, die den Rückkehrprozess von Dadaab nach Somalia erleichtern sollen. Neben den Gefahren durch den bürgerkriegsähnlichen Zustand seien auch Dienstleistungen wie Obdach, Gesundheit und Bildung knapp.
Die meisten Flüchtlinge, die von Amnesty International interviewt worden waren, sagten, dass sie nur deshalb eine Rückkehr in Betracht ziehen würden, weil die kenianischen Regierungsbeamten sie bedroht hätten.