Julia Hall, Expertin für Terrorismusbekämpfung und Menschenrechte bei Amnesty International, hat diese Woche das Verfahren gegen Julian Assange vor Ort in London beobachtet.
Diese Woche vor Gericht habe die Bedrohung des Rechts auf Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen weltweit verdeutlicht, so Julia Hall. Der potentiell abschreckende Effekt auf Journalist*innen und andere, die versuchen, Informationen im öffentlichen Interesse aus ihren Quellen preiszugeben, liege auf der Hand.
"Journalist*innen auf der ganzen Welt werden wissen – sollte Julian Assange verurteilt und ausgeliefert werden –, dass sie wegen Spionage oder nach Terrorismusgesetzen als Bedrohung der nationalen Sicherheit angeklagt werden können, nur weil sie Kriegsverbrechen oder andere Menschenrechtsverletzungen aufdecken. Das würde uns alle in Unkenntnis der Fakten und Informationen lassen, die wir brauchen, um unsere Regierungen für solche Missstände zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Julia Hall, und sagt weiter:
"Wir haben mit Besorgnis gehört, das Julian Assange in den letzten Tagen einer Leibesvisitation unterzogen und in Handschellen herumgeführt wurde. Die Behörden müssen sicherstellen, dass solche Maßnahmen verhältnismäßig sind. Amnesty International beabsichtigt, mit den britischen Behörden zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass Julian Assange im Gefängnis Belmarsh nicht misshandelt wird."