Im Vorfeld zur morgigen Abstimmung über das Gesetz über Künstliche Intelligenz (KI-Verordnung oder AI Act) appelliert Amnesty International an das Europäische Parlament, seine endgültige Position in einer Plenarabstimmung zu festigen, und rassistische und diskriminierende Profiling-Systeme zu verbieten, die sich gegen Asylwerber*innen und andere Minderheiten richten.
Amnesty International fordert das Europäische Parlament auf, den Einsatz von Massenüberwachungstechnologien, wie z.B. biometrische Identifizierungsinstrumente in Echtzeit, in dem KI-Gesetz zu verbieten. "Es besteht die Gefahr, dass das Europäische Parlament die bei der Abstimmung im Ausschuss am 11. Mai erzielten beträchtlichen Menschenrechtsschutzmaßnahmen aufhebt und damit dem Einsatz von Technologien Tür und Tor öffnet, die in direktem Widerspruch zu den internationalen Menschenrechtsnormen stehen", so Mher Hakobyan, Beraterin für KI-Regulierung bei Amnesty International.
Untersuchungen von Amnesty International zeigen, dass invasive Gesichtserkennungstechnologien rassistische und diskriminierende Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Minderheiten verstärken, einschließlich der Praktiken des Anhaltens und der Durchsuchung, von denen Schwarze Menschen und People of Color unverhältnismäßig stark betroffen sind. Sie werden auch eingesetzt, um die Bewegungsfreiheit von Geflüchteten und Asylwerber*innen einzuschränken.