Eine faire Dosis - Impfgerechtigkeit gefordert
Der Aufruf erfolgt vor dem Hintergrund, dass es global keinen fairen Zugang zu COVID-19 Impfstoffen gibt. Mehr als die Hälfte der global verfügbaren Impfdosen wurden bisher in nur zehn wohlhabenden Ländern verabreicht. Diese machen weniger als zehn Prozent der Weltbevölkerung aus.
Während in den nationalen Impfplänen der meisten Länder Gesundheitspersonal beim Impfen Vorrang eingeräumt wird, führt die globale Ungleichheit beim Zugang zu Impfstoffen dazu, dass in über 100 Ländern bisher keine einzige Person, die im Gesundheitswesen tätig ist, eine Impfung erhalten hat.
Amnesty International fordert daher in einer welweiten Petition Pharmafirmen auf, Verantwortung zu übernehmen und ihre Expertise zu teilen und der C-TAP-Initiative der WHO beizutreten. Pharmafirmen müssen ihr Wissen und ihre Technologien teilen, damit Impfstoffe schneller produziert und Menschen auf der ganzen Welt rascher geimpft werden können.
„Die weltweit faire Verteilung von Impfstoffen ist ganz klar eine Frage der Menschenrechte. Wir von Amnesty International fordern eine faire Dosis für alle Menschen – das heißt, jeder Mensch, egal, wo auf der Welt er lebt, muss so rasch wie möglich Zugang zu Impfstoffen haben. Damit wir das schaffen, müssen Staaten weltweit zusammenarbeiten und ihren Impfstoff-Nationalismus überwinden. Doch genauso wichtig ist es, dass Pharmafirmen den Kampf gegen COVID-19 massiv beschleunigen, indem sie ihr Wissen und Technologien mit anderen teilen", sagt Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich.