Maryia Kalesnikava weiter in Haft
Unter den unrechtmäßig Inhaftierten befindet sich nach wie vor Maryia Kalesnikava, die seit November 2024 keinerlei Kontakt zur Außenwelt hat. Anfang Februar 2025 erhielt die Familie eine kurze Notiz, in der Kalesnikava schrieb, dass es ihr gut gehe. Doch ob das der Tatsache entspricht, ist völlig unklar.
Seit fast fünf Jahren sitzt Maryia Kalesnikava unter schrecklichen Bedingungen in Haft. Wiederkehrend wird sie isoliert, ihr jeglicher Kontakt zur Außenwelt verwehrt und ihre medizinische Versorgung stark eingeschränkt. Ihre Anklage und die Haftbedingungen, unter denen Maryia Kalesnikava festgehalten wird, stellen eine klare Repressalie für ihre zentrale Rolle bei den friedlichen Massenprotesten gegen die belarusischen Behörden vor fünf Jahren dar. Damals gingen Hunderttausende Menschen auf die Straßen und Maryia wurde, – nachdem die unabhängige Oppositionskandidatin Svyatlana Tsikhanouskaya (Swetlana Tichanowskaja) das Land verlassen hatte – zur zentralen Figur der Opposition.
Amnesty International setzt sich für die Freilassung von Maryia Kalesnikava ein und fordert die Behörden von Belarus auf, die Folterung und Misshandlung von politischen Gefangenen sofort zu beenden und alle willkürlich inhaftierten Personen umgehend freizulassen. Zudem fordert die Organisation die österreichische Bundesregierung auf, Druck auf die Regierung von Belarus auszuüben.