Risiko, aus Aotearoa Neuseeland abgeschoben zu werden
Auch für Menschen, die es schaffen, nach Aotearoa Neuseeland zu gelangen, ist die Lage prekär. Viele geraten nach Ablauf ihres Visums in einen irregulären Status. Da sie keinen Zugang zu entsprechenden Schutzmechanismen haben, leben sie in ständiger Angst vor Abschiebung und können keine öffentlichen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung in Anspruch nehmen.
Nach den internationalen Menschenrechtsbestimmungen hat jeder Mensch das Recht, vor einer zwangsweisen Abschiebung an einen Ort geschützt zu werden, an dem er einem realen Risiko schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt wäre. Dazu zählen Verletzungen aufgrund der Klimakrise und von Katastrophen.
„Amnesty International fordert Aotearoa Neuseeland auf, seine Einwanderungspolitik dringend zu reformieren und sie an einem rechtsbasierten Vorgehen in Bezug auf klimabedingte Vertreibung auszurichten. Dabei muss die Regierung Maßnahmen entwickeln und umsetzen, die mit dem Vertrag von Waitangi und den Rechten indigener Völker im Einklang stehen“, sagt Agnès Callamard.
Dazu gehört die Vergabe spezieller humanitärer Visa vorrangig an Personen, die die bestehenden Einwanderungsvoraussetzungen nicht erfüllen können. Die Rechte von Migrant*innen, einschließlich des Rechts auf Familienzusammenführung, müssen gewährleistet werden. Außerdem sind spezielle Schutzmechanismen gegen Abschiebung erforderlich, darunter die Aussetzung von Abschiebungen für Staatsangehörige von Tuvalu und Kiribati.
„Aotearoa Neuseeland – und die internationale Gemeinschaft insgesamt – müssen jetzt handeln, um die Rechte und die Würde der Menschen im Pazifik angesichts der Klimakrise sowohl in ihrer Heimat als auch in ihren Zielländern zu schützen, zu achten und zu fördern. Alles andere wäre ein Verrat an unserer gemeinsamen Verantwortung, die Menschenrechte zu wahren und Klimagerechtigkeit zu gewährleisten. Der Pazifik schlägt Alarm. Wenn die Welt hier nicht handelt, wird sie überall versagen “, sagt Agnès Callamard.