„Wir als Österreich und Europäische Union sollten nichts unversucht lassen, um Ahmed zu helfen. Es geht dabei nicht nur um ihn, sondern um alle Menschen in Ägypten, die in ihren Rechten eingeschränkt werden. Wir dürfen nicht zu stummen Zeug*innen werden, sondern müssen uns mit Ahmed solidarisch zeigen. Der Alptraum für ihn muss endlich ein Ende haben: Wir fordern Ahmeds sofortige Freilassung!"
Hintergrund
Ahmed Samir Santawy, ägyptischer Staatsbürger und Student an der Wiener Central European University (CEU), befindet sich seit Februar 2021 in Haft. Er wurde während eines Besuchs bei seiner Familie in Ägypten verhaftet, anschließend geschlagen und verhört.
Am 22. Juni 2021 verurteilte das Notstandsgericht für die Sicherheit des Staates Ahmed Samir Santawy wegen „Verbreitung von Falschmeldungen auf Social Media“ zu vier Jahren Gefängnis.
Während des Besuchs des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi in Brüssel im Februar 2022 wurde das Urteil gegen Ahmed aufgehoben und das Verfahren wieder aufgenommen, während er weiterhin in Haft blieb.
Nach mehrfacher Verschiebung setzte sich gestern der Prozess fort. Das endgültige Urteil soll am 4. Juli in Kairo verkündet werden. Währenddessen befindet sich Ahmed Samir Santawy seit mittlerweile über 16 Monaten unrechtmäßig im Gefängnis.
Gemeinsam mit der CEU und der Österreichischen Hochschüler*innenschaft (ÖH) setzt sich Amnesty International Österreich für die Freilassung von Ahmed Samir Santawy ein.
Das Verfahren findet vor dem Hintergrund einer von Ägypten angekündigten Menschenrechtsstrategie statt sowie immer lauteren Forderungen an die UN, die Menschenrechtslage in Ägypten zu untersuchen.
Der Prozess gegen Ahmed Samir Santawy könnte ein entscheidendes Signal dafür sein, ob Ägypten seinen Zusagen im Bereich der Menschenrechte nachkommt.
„Ahmeds Fall ist nur ein Beispiel für die Vergehen der ägyptischen Regierung: Immer noch sitzen Tausende weitere Oppositionelle und Kritiker*innen in ägyptischen Gefängnissen,“ so Annemarie Schlack.