Tausende Menschen vertrieben und getötet
Die syrische Regierung und bewaffnete Oppositionsgruppen haben seit 2012 eine Reihe von „Versöhnungsabkommen“ in belagerten Gebieten abgeschlossen. Ihr Ziel: Bewaffnete Oppositionskämpfer*innen sollen die von der Regierung belagerten Städte und Dörfer im Norden Syriens verlassen.
Vier dieser „Versöhnungsabkommen“ werden im neuen Amnesty-Bericht untersucht. Sie führten in dem Zeitraum von August 2016 bis März 2017 dazu, dass tausende Bewohner*innen in sechs umkämpften Regionen vertrieben wurden (Daraya, Ost-Aleppo, al-Waer, Madaya, Kefraya und Foua).
Wegen der Abkommen kam es zu vorsätzlichen Luftangriffen syrischer Truppen auf Wohn- und Krankenhäuser; Oppositionsgruppen haben hunderte Zivilist*innen bei Angriffen auf mutmaßlich regierungstreue Gebiete verletzt und getötet. Die Zivilbevölkerung hat keine Wahl, als zu fliehen oder zu sterben. Eine Konsequenz der Abkommen ist, dass tausende Familien nun in provisorischen Lagern mit eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung und Lebensmitteln leben müssen.