Aleksandra Skochilenko ist wegen „Verbreitung wissentlich falscher Informationen über die russischen Streitkräfte“ zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie hatte in einem Geschäft in Sankt Petersburg Preisschilder mit Antikriegsbotschaften ersetzt.
Die Künstlerin und Musikerin Aleksandra Skochilenko wurde unter dem repressiven Paragrafen 207.3 des russischen Strafgesetzbuchs angeklagt, nur weil sie in einem Supermarkt Preisschilder durch kurze Antikriegsbotschaften zu Kriegsverbrechen der russischen Truppen in der ukrainischen Stadt Mariupol ausgetauscht hatte. Aleksandra Skochilenko ist eine gewaltlose politische Gefangene.
Zu ihrer Verurteilung sagt Marie Struthers, Direktorin für Osteuropa und Zentralasien bei Amnesty International:
„Mit diesem offenkundig ungerechten Urteil wird ein Fall abgeschlossen, in dem die einzigen Verbrechen, die begangen wurden, ungesühnt bleiben. Das eine Verbrechen wird an Aleksandra Skochilenko verübt, der nach 19 Monaten willkürlicher Freiheitsberaubung unter quälenden Bedingungen nun sieben Jahre Haft in einer russischen Strafkolonie drohen. Das zweite Verbrechen ist die russische Aggression gegen das ukrainische Volk, die Aleksandra Skochilenko schlicht und ergreifend anprangern wollte.“