Über 80 KI-Projekte bei Migrations- und Grenzschutzbehörden
Amnesty fordert Palantir und Babel Street auf, ihre menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten ernst zu nehmen und ihre Verträge mit US-Behörden zu überdenken. Zudem ruft Amnesty den US-Kongress auf, strengere Kontrollmechanismen für den Einsatz KI-gestützter Technologien zu schaffen.
Amnesty International analysierte Beschaffungsunterlagen, Verträge und Antworten auf frühere Anfragen anderer Organisationen nach dem Freedom of Information Act (FOIA) zu allen öffentlich bekannten KI-Projekten, die derzeit vom US-Heimatschutzministerium (DHS), der Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) und der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) durchgeführt werden. Laut der Website der CBP betreiben ICE und CBP derzeit mindestens 80 KI-Projekte.
Hintergrund
Am 27. März 2025 gab US-Außenminister Marco Rubio bekannt, dass er seit Jänner die Visa von mindestens 300 Studierenden und Besuchern widerrufen habe.
Jüngsten Berichten zufolge wurden mindestens 1800 bis 4000 Studierenden die Visa entzogen. Viele der Betroffenen geben an, dass sie sich nie an Protesten beteiligt haben. Einige von ihnen kamen während ihres Aufenthalts mutmaßlich aus geringfügigen Gründen, wie z. B. einem Verkehrsdelikt, mit den Strafverfolgungsbehörden in Kontakt. Laut einer Klage, die im Namen von zwei Student*innen in Kalifornien eingereicht wurde, nahmen die Behörden gezielt Student*innen aus muslimischen oder asiatischen Ländern ins Visier.