Neue Beweise für Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Myanmar
Amnesty International zeigt im aktuellen Bericht neue Beweise, wie Armee und Polizei systematisch gegen die Volksgruppe der Rohingya vorgehen. Die dokumentierten Vertreibungen, Massaker und Vergewaltigungen kommen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleich. Amnesty ruft die internationale Gemeinschaft auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen.
Es ist an der Zeit, dass die Reaktion der internationalen Gemeinschaft über einen öffentlichen Aufschrei hinausgeht und die Gewalt beendet wird. Bereits mehr als die Hälfte der Rohingya-Bevölkerung wurde aus Myanmar vertrieben.
Amnesty fordert, dass die
- militärische Zusammenarbeit eingestellt wird,
- Waffenembargos verhängen werden und
- gezielten Sanktionen gegen Personen verhängt werden, die für die Missbräuche verantwortlich sind.
Nur so ist die Botschaft klar: Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bundesstaat Rakhine werden nicht toleriert.
Die internationale Gemeinschaft muss sicherstellen, dass das grausame und völkerrechtswidrige Ziel einer ethnischen Säuberung nicht gelingen wird. Sie muss Bangladesch dabei unterstützen, angemessene Bedingungen und Asyl für Rohingya-Flüchtlinge bereitzustellen und dafür sorgen, dass Myanmar die Menschenrechte der Rohingya respektiert, so dass diese freiwillig und sicher in ihr Land zurückzukehren können. Zudem muss Myanmar dazu gebracht werden, die eigentlichen Ursachen des Konflikts anzugehen und die systematische Diskriminierung der Rohingya zu beenden.
Armee und Polizei vertreiben Rohingya systematisch
Die myanmarische Armee und Polizeikräfte haben in wenigen Wochen über 530.000 Männer, Frauen und Kinder der Volksgruppe der Rohingya systematisch aus dem Bundesstaat Rakhine vertrieben. Der Bericht ‘My World Is Finished’: Rohingya Targeted in Crimes against Humanity in Myanma (‚Meine Welt ist zu Ende‘. Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Rohingya in Myanmar) zeigt auf, wie die myanmarischen Sicherheitskräfte mit systematischer Gewalt gezielt gegen die gesamte Volksgruppe der Rohingya im Norden des Bundesstaates vorgingen.
Der Terror begann, nachdem eine bewaffnete Gruppe von Rohingya am 25. August 2017 rund 30 Sicherheitsposten angegriffen hatte. Für die darauf folgenden Gewaltverbrechen von spezifischen Einheiten – darunter das westliche Kommando der Armee, die 33. leichte Infanteriedivision und die Grenzwachtpolizei – gibt es Dutzende von Augenzeugen.
Rache an einer Volksgruppe