Berichten zufolge wurden in den Küstengebieten im Nordwesten Syriens mehr als Tausend Zivilist*innen getötet, darunter zahlreiche Angehörige der alawitischen Minderheit. Amnesty fordert eine unabhängige, transparente Untersuchung der Gewaltakte und den Schutz der Zivilbevölkerung. Zusätzlich zu den von der Regierung geleiteten Ermittlungen sollten die Behörden unabhängigen nationalen und internationalen Ermittlungsteams Zugang zu Syrien gewähren.
Die schrecklichen Bilder der Leichen auf den Straßen und der Angehörigen, die um ihre Liebsten trauern, die uns von der syrischen Küste erreichen, sind eine düstere Erinnerung an die Grausamkeiten, die Syrer*innen in der Vergangenheit erlitten haben. Sie bergen die Gefahr, religiöse Spannungen zu schüren und weitere tödliche Gewalt zu entfachen. Die Menschen in Syrien verdienen eine Zukunft, die auf Gerechtigkeit und Würde beruht – doch stattdessen müssen sie erneut unvorstellbare Verluste hinnehmen.
„Die Behörden müssen jetzt rasch handeln, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung in laufenden oder künftigen Kämpfen geschützt wird. Sie müssen weitere rechtswidrige Tötungen und andere Menschenrechtsverletzungen verhindern. Wenn jetzt nicht entschlossen gehandelt wird – das heißt unabhängige, unparteiische und wirksame Ermittlungen durchzuführen und sicherzustellen, dass die Täter vor Gericht gestellt werden – wird das diejenigen, die glauben, ungestraft töten zu können, weiter ermutigen,“ sagt Heba Morayef, Regionaldirektorin von Amnesty International für den Nahen Osten und Nordafrika, und sagt weiter:
„Zusätzlich zu ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht ist die syrische Regierung auch verpflichtet, die Menschenrechte aller in Syrien lebenden Menschen zu wahren.“