© AFP / Picturedesk.com
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Sudan: RSF müssen schreckliche Angriffe auf Zivilbevölkerung in El Fasher beenden

28. Oktober 2025

Die sudanesische RSF-Miliz hat die Stadt El Fasher erobert. Es gibt Berichte über schreckliche Angriffe auf Zivilist*innen und zivile Infrastruktur. 260.000 Zivilist*innen sind bedroht. Die RSF muss diese Angriffe dringend einstellen und einen Fluchtkorridor ermöglichen. 

Die RSF hat in der Vergangenheit immer wieder massive Menschenrechtsverletzungen begangen, darunter ethnisch motivierte Angriffe, vorsätzliche Tötungen von Zivilist*innen, sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie Massaker, die an diejenigen vor zwei Jahrzehnten in Darfur erinnern. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln, um zu verhindern, dass die RSF diese Gräueltaten in El Fasher wiederholt.

Die Berichte aus El Fasher sind erschreckend. Die RSF muss unverzüglich ihre Angriffe auf Zivilist*innen und zivile Infrastruktur einstellen und humanitäre Hilfe in die Stadt zulassen. Außerdem muss sie Zivilist*innen, die vor der Gewalt fliehen wollen, sicheren Durchgang gewähren. Die Bevölkerung von El Fasher hat bereits 18 Monate lang die brutale Belagerung der Stadt durch die RSF erdulden müssen. Jetzt ist es an der Zeit, dass die UNO, die AU, regionale und andere internationale Akteure rasch handeln, um weiteres Leid der Zivilbevölkerung zu verhindern. Alle Verantwortlichen für die anhaltenden Gräueltaten müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Tigere Chagutah, Regionaldirektor von Amnesty International für das östliche und südliche Afrika

Der anhaltende Konflikt im Sudan begann im April 2023. Er hat bereits Zehntausende Menschen das Leben gekostet und über 12 Millionen Menschen vertrieben, was ihn zur größten humanitären Krise weltweit macht. Die Rapid Support Forces (RSF), eine paramilitärische Truppe, die gegen die sudanesischen Streitkräfte (SAF) kämpft, belagert El Fasher seit Mai 2024.

Am 26. Oktober gab die RSF bekannt, dass sie Teile von El Fasher, der letzten größeren Stadt in Darfur unter der Kontrolle der SAF, eingenommen habe. Am 27. Oktober gaben die SAF bekannt, dass sie ihre Truppen aus der Stadt abgezogen hätten.

In El Fasher lebten über 1,5 Millionen Menschen, darunter Hunderttausende Binnenvertriebene, die Anfang der 2000er Jahre vor den Kämpfen in anderen Teilen Darfurs und vor dem anhaltenden Konflikt geflohen waren. Schätzungen zufolge waren vor den Angriffen am Sonntag rund 260.000 Zivilist*innen in der Stadt eingeschlossen.

Amnesty International hat bereits Kriegsverbrechen der RSF und verbündeter arabischer Milizen dokumentiert. Sie haben gemeinsam ethnisch motivierte Angriffe gegen die Masalit und andere nicht-arabische Gemeinschaften in West-Darfur verübt.