Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sind 16 Personen aus russischen und belarussischen Gefängnissen freigelassen worden, darunter zu Unrecht inhaftierte Menschenrechtsverteidiger*innen, Aktivist*innen und Journalist*innen, für deren Freilassung sich Amnesty International gemeinsam mit vielen Tausenden Unterstützer*innen weltweit einsetzte. Dass der Austausch gegen verurteilte Verbrecher erfolgte, hinterlässt neben aller Freude einen bitteren Beigeschmack.
Am 1. August begnadigten die Behörden in Moskau und Minsk 16 Gefangene, ließen sie frei und verbannten sie ins Exil. Die Freilassungen erfolgten im Rahmen eines zwischen Russland und Belarus einerseits und Deutschland, Norwegen, Polen, Slowenien und den USA andererseits ausgehandelten Gefangenenaustauschs. Zu den Freigelassenen zählen die russischen Aktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen Aleksandra (Sasha) Skochilenko, Wladimir Kara-Mursa, Lilia Tschanyschewa, Oleg Orlow, Andrei Pivovarov, Ksenia Fadeeva und Ilja Jaschin sowie die Journalist*innen Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva.
Diese und einige der anderen freigelassenen Personen waren nach unfairen Verfahren unter politisch motivierten Anschuldigungen inhaftiert worden. Ihre Inhaftierung stand im Zusammenhang mit Kritik an den Behörden, Antikriegsaktivismus und journalistischer Arbeit. Im Gegenzug wurden acht Personen, die in Deutschland, Norwegen, Polen, Slowenien und den USA wegen Spionage und anderer Anschuldigungen inhaftiert bzw. verurteilt worden waren, an Russland übergeben.