Die Technologien verschärfen auch die zugrunde liegende rassistisch motivierte Diskriminierung und wirtschaftliche und sozialen Ungleichheiten an den Grenzen und darüber hinaus. Arbeitsmigrant*innen und andere Personen mit unsicherem Staatsbürgerschaftsstatus sind häufig denselben Formen der digital möglichen Überwachung, Kontrolle und Ausbeutung ausgesetzt wie Asylsuchende und Flüchtlinge. Auch sie werden von diesen Technologien in ähnlicher Weise ins Visier genommen, da sie nicht in der Lage sind, sich einem solchen Vorgehen zu entziehen oder mit rechtlichen Mitteln dagegen vorzugehen.
Dem Bericht zufolge werden viele der digitalen Instrumente, die bei der Bearbeitung von Personenbewegungen eingesetzt werden, von privaten Unternehmen entwickelt, verkauft und eingesetzt, deren Geschäftsmodelle oft auf der Gewinnung und Anhäufung von Daten beruhen.
Der invasive Charakter dieser Technologien hat schwerwiegende Auswirkungen auf Menschen, die Grenzen überqueren, um Sicherheit zu suchen, und auf die Möglichkeit, ihr Recht auf Asyl auszuüben. Datenintensive Technologien, die an und im Umfeld von Grenzen eingesetzt werden, wie z. B. militärisch nutzbare biometrische Sensoren und Überwachungsdrohnen, können den Menschen auf der Flucht noch mehr schaden. Denn sie sind ohnehin schon einem hohen Risiko der Ausbeutung und Marginalisierung ausgesetzt, weil sie Grenzen überquert haben, um gefährlichen Lebensumständen in ihrer Heimat zu entkommen.