Medienberichten zufolge, brach am Samstag, 15. Oktober 2022, ein Brand im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran aus. Auf Video-Aufnahmen, die in den Sozialen Medien kursieren, sind zudem Schüsse zu hören. Im Evin-Gefängnis sind zahlreiche politische Gefangene inhaftiert, auch Demonstrierende, die in den letzten Wochen in Reaktion auf den Tod von Mahsa (Zhina) Amini auf die Straße gingen und aufgrund ihres Protests inhaftiert wurden. Auch die beiden zu Unrecht und nach grob unfairen Verfahren inhaftierten Österreicher Kamran Ghaderi und Massud Mossaheb sitzen seit Jahren im Evin-Gefängnis.
Nachricht von den beiden inhaftierten österreichern Kamran Ghaderi und Massud Mossaheb
Das Feuer im Evin-Gefängnis verschärft die Sorge um den Gesundheitszustand der beiden inhaftierten Österreicher Kamran Ghaderi und Massud Mossaheb. Ersten Informationen zufolge leidet der 75-jährige Massud Mossaheb an den Folgen von Tränengas- und Rauchgasvergiftung. Seine Lunge ist durch frühere COVID-19-Infektionen bereits geschädigt. Er hat Schwierigkeiten beim Atmen und befindet sich in großer Not.
Nach langer Ungewissheit erreichten seine Angehörigen gestern Kamran Ghaderi, der ebenfalls an Vorerkrankungen leidet und dringend medizinische Versorgung benötigt. Er befindet sich unmittelbar außer Gefahr.
Angesichts der erneuten Bedrohung durch den Brand im Evin-Gefängnis fordert Amnesty International erneut die sofortige und bedingunglose Freilassung von Massud Mossaheb und Kamran Ghaderi, deren Gesundheitszustand sich im Laufe ihrer Haft zuletzt immer weiter verschlechterte. Trotz schwerer gesundheitlicher Probleme wird ihnen eine angemessene medizinische Versorgung verweigert.