Die steigende Anzahl an Todesfällen der Proteste in Jakarta und anderen Regionen in Indonesien ist alarmierend. Indonesische Behörden müssen unverzüglich eine unabhängige und unparteiliche Untersuchung dieser Todesfälle und gewalttätigen Vorfälle sicherstellen.
Hintergrund: Tötung 8 Protestierender, u.A. aufgrund von Tränengaseinsatz
Am 25. August 2025 begannen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta die größten Proteste seit Jahren, die landesweit zu gewaltsamen Repressionen führten. Die Bevölkerung protestiert gegen niedrige Löhne, Steuererhöhungen und die hohen Gehälter der Abgeordneten. Bei den Auseinandersetzungen kamen bereits acht Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt.
In Jakarta starb am 28. August ein Motorradtaxifahrer, nachdem er von einem gepanzerten Polizeifahrzeug überfahren worden war, das rücksichtslos in der Nähe von Menschenmengen in Jakarta unterwegs war. Gegen sieben Polizeikräfte wird nun ermittelt.
Einen Tag später wurden drei Beamte und ein Mitglied der Zivilpolizei in der Stadt Makassar in der Provinz Süd-Sulawesi getötet, nachdem Unbekannte nach Zusammenstößen mit der Polizei ein lokales Parlamentsgebäude in Brand gesetzt hatten. In der Stadt Solo in der Provinz Zentraljava starb ein Fahrradrikschafahrer aufgrund der Einwirkung von Tränengas, das die Polizei am 29. August, bei der Konfrontation mit Demonstrant*innen eingesetzt hatte.
Unter den Protestierenden sind auch Student*innen. In der Stadt Yogyakarta in der Provinz Yogyakarta starb eine Person, nachdem berichtet wurde, dass sie von Polizeikräften geschlagen worden war. Diese hatten am Sonntag, dem 30. August, in der Nähe des Polizeipräsidiums ebenfalls Tränengas gegen Demonstrant*innen eingesetzt.