Die philippinische Regierung startete eine Kampagne, die das harte Durchgreifen der Polizei gegen Drogenkriminalität rechtfertigte, im Zuge derer mehr als 6.000 Menschen umgebracht wurden. Diese Tötungen waren die Konsequenz der Wahl Dutertes als Präsident, der wiederholt öffentlich die Verhaftung und Tötung von Menschen befürwortete, die verdächtigt wurden, Drogen zu konsumieren oder zu verkaufen.
Der Status quo: Ein weltweites Zurückdrängen der Menschenrechte
Die politischen Erdbeben 2016 zeigten wie außerordentlich gut die Rhetorik des Hasses dazu imstande ist, die dunkle Seite der menschlichen Natur zu entfesseln. Ob Trump (USA), Orbán (Ungarn), Modi (Indien), Erdogan (Türkei) oder Duterte (Philippinen) – immer mehr Politiker bezeichnen sich als „systemkritisch“ und bedienen sich einer Politik der Verteufelung. Sie benutzen ganze Gruppen von Menschen als Sündenböcke; sie verfolgen und entmenschlichen sie, um so die Unterstützung der Wähler*innen zu bekommen.
Diese Rhetorik wird einen immer gefährlicheren Einfluss auf die tatsächliche Politik haben. Im Jahr 2016 ignorierten Regierungen Kriegsverbrechen, setzten Deals durch, die das Asylrecht aushebelten, verabschiedeten Gesetze, die die Redefreiheit einschränkten, stachelten zur Tötung von Menschen an, weil diese Drogen konsumieren, legitimierten Massenüberwachung und dehnten drakonische Strafmaßnahmen aus.
Je mehr Staaten bei ihrer Verpflichtung zur Einhaltung der Menschenrechte zurückrudern, umso weniger Staaten gehen dabei mit einem guten Beispiel für die Welt voran. Staaten werden geradezu dazu ermutigt, bei der weltweiten Zurückdrängung der Menschenrechte mitzumachen.
Dies könnte katastrophale Auswirkungen haben, wenn man die erbärmliche weltweite Reaktion auf die weltweit begangenen Gräueltaten im Jahr 2016 bedenkt: Die Welt sah einfach tatenlos dabei zu, wie sich die Ereignisse etwa in Aleppo, Darfur und Jemen überschlugen.
In der Zwischenzeit führten einige andere Staaten umfassende Verfolgungen von Bevölkerungsgruppen durch, wie Bahrain, Ägypten, Äthiopien, die Philippinen und die Türkei. Andere Staaten führten aggressive Sicherheitsmaßnahmen ein, wie ausgedehnte Ausnahmezustände in Frankreich und bisher unerreichtes Ausmaß an Überwachungsgesetzen in Großbritannien. Eine weitere Eigenschaft dieser Politik des „starken Mannes“ ist der Aufstieg des Antifeminismus und der Anti-LGBTI-Rhetorik, wie auch Versuche, Frauenrechte in Polen zurückzudrängen, die jedoch von massiven Proteste begleitet wurden.
Stehen wir für unsere Rechte auf!