Das globale C20-Forum für zivilgesellschaftliche Organisationen, das derzeit von Saudi-Arabien ausgerichtet wird, gleicht einer Farce, kritisiert Amnesty: Es ist nur ein weiterer Versuch des G20-Gastgebers, die katastrophale Menschenrechtssituation im Land zu beschönigen. Amnesty International, gemeinsam mit Transparency International und Civicus, lehnen die Teilnahme am diesjährigen C20-Treffen in Saudi-Arabien ab.
"Das C20-Forum sollte für zivilgesellschaftliche Stimmen aus der ganzen Welt eine Plattform bieten, um die G20-Agenda zu beeinflussen. Da Saudi-Arabien die meisten seiner eigenen unabhängigen Aktivist*innen eingesperrt hat, werden die einzigen anwesenden einheimischen Organisation die Regierungslinie vertreten und so den ganzen Prozess ad absurdum führen", sagte Netsanet Belay, Direktor für Research und Advocacy bei Amnesty International.
"Das C20 in Riad ist eine Farce. Wir können uns nicht an einem Prozess beteiligen, der von einem Staat missbraucht wird, der jegliche Meinungsfreiheit zensiert, Aktivismus für Frauen- und Minderheitenrechte sowie Homosexualität kriminalisiert und Kritiker*innen foltert und hinrichtet".
G20 in Saudi-Arabien: Jetzt einzgartige Chance um Menschenrechte einzufordern
Saudi-Arabien hat im Dezember 2019 den Vorsitz der G20 übernommen. Erst vor kurzem hat die Regierung in teure PR-Kampagnen investiert, um das Image des Landes zu verbessern und hat mehrere hochkarätige Sportveranstaltungen ausgerichtet, die internationale Besucher anziehen. Doch die Menschenrechtsbilanz Saudi-Arabiens hinter dieser sorgfältig gepflegten Fassade ist erschreckend.