Häftlinge werden in überfüllte Eisenbahnwaggons verfrachtet und in weit entfernte Lager gebracht
Es sind Praktiken, die an die dunkle Zeit des GULag erinnern: „In den Zügen werden Häftlinge in kleine Zellen gequetscht, ohne Lüftung oder Tageslicht. Sie erhalten kaum Wasser. Nur selten und unregelmäßig dürfen sie zur Toilette“, sagt Denis Krivosheev, stellvertretender Direktor für Europa und Zentralasien bei Amnesty International.
Der Bericht Prisoner transportation in Russia: Travelling into the unknown dokumentiert die unmenschlichen Bedingungen, denen sowohl Männer als auch Frauen auf den Transporten ausgesetzt sind.
In Waggons gepfercht
Die Gefangenen werden in speziellen Gefängniswaggons, die „Stolypins“, befördert, von denen viele aus der Sowjetzeit stammen. In fensterlose, stickige Abteile, in denen bei einem normalen Personenzug maximal vier Personen schlafen könnten, werden zwölf oder mehr Häftlinge gepfercht und tagelang eingesperrt. Die Fahrt in die Straflager dauert meist einen Monat oder länger. Die Gefangenenzüge legen mehrere Zwischenhalte ein, bei denen die Häftlinge in Transitzellen eingesperrt werden.
Die Gefangenen haben während des Transports keinen Kontakt zur Außenwelt und die Behörden verweigern Informationen über ihren Aufenthaltsort.