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Urgent Action

China: Studentin nach Auslandsstudium inhaftiert!

Zhang Yadi (张雅笛), auch bekannt als Tara, ist erst 22 Jahre alt. Die Studentin wurde von den chinesischen Behörden verhaftet – nur weil sie sich während ihres Studiums in Frankreich für Menschenrechte einsetzte. Kurz nach ihrer Rückkehr nach China wurde sie inhaftiert und wegen „Anstiftung zum Separatismus“ angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu fünf Jahre Gefängnis!

Tara ist in China aufgewachsen und hat diesen Sommer ihr Studium in Frankreich abgeschlossen. An der Uni engagierte sich die 22-Jährige in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Initiativen und beteiligte sich an öffentlichen Debatten. 

Doch kurz nach ihrer Rückkehr nach China im Sommer 2025 wurde Tara festgenommen. Ihr friedliches ehrenamtliches Engagement werteten die chinesischen Behörden als „Anstiftung zum Separatismus“. Bei einer Verurteilung drohen Tara bis zu fünf Jahre Gefängnis! Wenn sie als „Anführerin“ betrachtet wird oder die ihr zur Last gelegte Tat als schwerwiegend eingestuft wird, können es sogar noch mehr sein.

Taras Geschichte ist kein Einzelfall. Sie fügt sich in ein Muster ein, in dem die chinesischen Behörden gezielt gegen Menschen vorgehen, die sich in China oder im Ausland für Menschenrechte einsetzen. Student*innen leben unter ständiger Angst und Beobachtung. Die Behörden versuchen, junge Menschen davon abzuhalten, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Ziel dieser transnationalen Repression ist es, Selbstzensur zu erzwingen und Kontrolle auszuüben.

Amnesty International hat in einem 2024 veröffentlichten Bericht zahlreiche Fälle dokumentiert, in denen die Behörden junge chinesische Aktivist*innen im Ausland und ihre Familien systematisch schikanierten und drangsalierten.

Eigentlich wollte Tara im Herbst 2025 ihren Master in Anthropologie an der SOAS University of London beginnen. Stattdessen sitzt sie im Gefängnis. Allein, ohne Kontakt zu ihrer Familie oder Rechtsbeistand.

Menschenrechte zu verteidigen ist kein Verbrechen! Die chinesischen Behörden müssen Tara sofort freilassen. Unterschreibe die Petition und fordere ihre Freilassung!

Petition unterschreiben

Bitte beachten: Allen Personen mit persönlichen Beziehungen in China raten wir, eine Teilnahme zu prüfen. Diese Nachricht wird mit Vor- und Nachname an den Adressaten im Land gesandt.

Amnesty International übermittelt Petitionsdaten nicht nur an sichere Drittstaaten. Eine Liste der sicheren Drittstaaten findest du hier. Mit deiner Teilnahme willigst du ausdrücklich ein, dass eine Übermittlung deiner Namensdaten in das im Petitionstext genannte Land erfolgt, auch wenn dies ein unsicherer Drittstaat ist. 

Die 22-jährige chinesische Studentin Zhang Yadi (张雅笛), auch bekannt als Tara, wird Berichten zufolge in einer Hafteinrichtung der Staatssicherheit in Changsha festgehalten, da ihr „Anstiftung zum Separatismus“ (煽动分裂国家罪) vorgeworfen wird. Ihre Inhaftierung und die gegen sie erhobenen Vorwürfe scheinen auf ihr friedliches ehrenamtliches Engagement zurückzuführen zu sein.
Zhang Yadi war im August 2022 nach Frankreich gegangen, um dort zu studieren. Während ihres Auslandsaufenthalts beteiligte sie sich aktiv an öffentlichen Debatten über diverse Themen, die sowohl China als auch globale Anliegen betrafen, und engagierte sich ehrenamtlich in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Initiativen. Nachdem sie ihr Studium in Frankreich abgeschlossen hatte, kehrte sie nach China zurück und wurde kurz darauf in Gewahrsam genommen. 

Alle Bemühungen ihrer Familie, einen Rechtsbeistand zu organisieren, blieben erfolglos. Am 16. September 2025 reiste der bekannte Menschenrechtsanwalt Jiang Tianyong nach Changsha, um Zhang Yadi rechtlichen Beistand anzubieten. Er traf sich mit der Mutter von Zhang Yadi in einem Café und wurde daraufhin von Angehörigen der Staatssicherheit abgeführt. Später kam er wieder frei. Die Behörden verweigern Zhang Yadi nach wie vor den Zugang zu einem Rechtsbeistand.

Zhang Yadi hatte geplant, im September 2025 im Masterstudiengang Anthropologie an der SOAS University of London zu studieren. Stattdessen wird sie nun ohne Kontakt zur Außenwelt in einer Hafteinrichtung festgehalten und ist in großer Gefahr, gefoltert oder auf andere Weise misshandelt zu werden. Sie hat in Frankreich einen französisch-tibetischen Partner und eine Katze, die darauf warten, dass sie wieder nach Hause zurückkehren kann.

Strukturelle Verfolgung von chinesischen Studierenden im Ausland

Es ist besorgniserregend, dass das friedliche ehrenamtliche Engagement von Zhang Yadi als Beweis für kriminelle Aktivität herangezogen wird, und dass sie mit vagen Vorwürfen wie „Separatismus“ und „Anstiftung zum Separatismus“ konfrontiert ist. Doch leider ist ihr Fall kein Einzelfall. Vielmehr fügt er sich in ein Muster ein, in dem die chinesischen Behörden gegen jene vorgehen, die sich in China oder im Ausland für die Menschenrechte einsetzen. Amnesty International hat in dem 2024 veröffentlichten Bericht On my campus, I am afraid zahlreiche Fälle dokumentiert, in denen die Behörden junge chinesische Aktivist*innen im Ausland sowie ihre Familien systematisch schikanierten und drangsalierten.

Laut der chinesischen Regierung trägt der internationale akademische Austausch zu der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Chinas bei. Dennoch müssen internationale Studierende aus China ständig befürchten, unter den in China und Hongkong geltenden Gesetzen und Bestimmungen über die nationale Sicherheit ins Visier genommen zu werden, oder in Verbindung mit der Wahrnehmung ihrer Menschenrechte überwacht, schikaniert oder eingeschüchtert zu werden. Der Versuch der chinesischen Behörden, die akademische Freiheit und andere Rechte außerhalb der chinesischen Grenzen einzuschränken, wird zunehmend als „länderübergreifende Unterdrückung“ bezeichnet. Diese Bezeichnung bezieht sich auf staatliche Maßnahmen, die darauf abzielen, abweichenden Meinungen bzw. Kritik durch Chines*innen im Ausland, darunter auch Studierende, unter Verstoß gegen ihre Menschenrechte zu kontrollieren oder zu unterbinden. 

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche dieser chinesischen Studierenden im Ausland ihre Regierung öffentlich kritisiert, so zum Beispiel im Rahmen internationaler Solidaritätsaktionen anlässlich der Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz 1989, der prodemokratischen Proteste in Hongkong 2019 sowie der Proteste an der Sitong-Brücke und gegen die Null-Covid-Strategie der Regierung auf dem chinesischen Festland 2022. Dafür wurden sie von den chinesischen Behörden häufig überwacht und online zensiert, und ihre Familienangehörigen in China wurden oft schikaniert und eingeschüchtert.  

MUSTERBRIEF

APPELLE AN

Minister Chen Yixin
Ministry of State Security
No. 14 East Chang’an Avenue
Dongcheng District
Beijing, 100006
VOLKSREPUBLIK CHINA

KOPIEN AN

Botschaft der Volksrepublik China 
I.E. Frau Mei QI
Metternichgasse 4
1030 Wien 
Fax: (+43 / 1) 713 68 16
E-Mail: chinaemb_at@mfa.gov.cn

ANMERKUNGEN

Amnesty fordert:

  • Bitte lassen Sie Zhang Yadi umgehend und bedingungslos frei.
  • Sorgen Sie bis zu ihrer Freilassung dafür, dass ihre Rechte geschützt werden. Hierzu gehört insbesondere, dass sie nicht gefoltert oder anderweitig misshandelt wird und dass sie regelmäßigen und uneingeschränkten Zugang zu ihrer Familie und einem Rechtsbeistand ihrer Wahl erhält.
  • Beenden Sie bitte die Drangsalierung und Bedrohung der Familienmitglieder von Zhang Yadi sowie jener Personen, die sie unterstützen und ihr rechtlichen Beistand leisten.

INHALT

Dear Minister Chen,

I am writing to express my grave concern for young Chinese student Zhang Yadi (张雅笛), also known as Tara, who is reportedly being held at the Changsha State Security Bureau detention centre on charges of “inciting separatism” (煽动分裂国家罪). Her detention and the charges brought against her appear to stem from her peaceful volunteer activism.

My distress is heightened by concerns that the efforts by her family to arrange a lawyer have been unsuccessful. On 16 September, prominent human rights lawyer Jiang Tianyong traveled to Changsha to offer legal assistance in Zhang Yadi’s case. He was taken away by local state security officers after meeting with Zhang Yadi’s mother at a café, and later released. To date, all requests for Zhang Yadi to meet with a lawyer have been denied.

At just 22 years old, Zhang Yadi had planned to begin her Master’s degree in Anthropology at SOAS University of London in September 2025. Instead, she is now being held incommunicado at a detention centre and faces serious risk of torture or other ill-treatment. I am deeply concerned for her safety and well-being.
 
I therefore call on you to release Zhang Yadi immediately and unconditionally. Pending her release, I urge you to ensure that Zhang Yadi’s rights are fully protected, and in particular that she is not subject to torture or other ill-treatment and that she has regular, unrestricted access to her family and lawyers of her or their choosing. Furthermore, I call on you to cease harassing and threatening Zhang’s family members, legal support and individuals who are supporting this case.

Yours Sincerely,

MUSTERBRIEF

APPELLE AN

Minister Chen Yixin
Ministry of State Security
No. 14 East Chang’an Avenue
Dongcheng District
Beijing, 100006
VOLKSREPUBLIK CHINA

KOPIEN AN

Botschaft der Volksrepublik China 
I.E. Frau Mei QI
Metternichgasse 4
1030 Wien 
Fax: (+43 / 1) 713 68 16
E-Mail: chinaemb_at@mfa.gov.cn

ANMERKUNGEN

Amnesty fordert:

  • Bitte lassen Sie Zhang Yadi umgehend und bedingungslos frei.
  • Sorgen Sie bis zu ihrer Freilassung dafür, dass ihre Rechte geschützt werden. Hierzu gehört insbesondere, dass sie nicht gefoltert oder anderweitig misshandelt wird und dass sie regelmäßigen und uneingeschränkten Zugang zu ihrer Familie und einem Rechtsbeistand ihrer Wahl erhält.
  • Beenden Sie bitte die Drangsalierung und Bedrohung der Familienmitglieder von Zhang Yadi sowie jener Personen, die sie unterstützen und ihr rechtlichen Beistand leisten.

INHALT

Dear Minister Chen,

I am writing to express my grave concern for young Chinese student Zhang Yadi (张雅笛), also known as Tara, who is reportedly being held at the Changsha State Security Bureau detention centre on charges of “inciting separatism” (煽动分裂国家罪). Her detention and the charges brought against her appear to stem from her peaceful volunteer activism.

My distress is heightened by concerns that the efforts by her family to arrange a lawyer have been unsuccessful. On 16 September, prominent human rights lawyer Jiang Tianyong traveled to Changsha to offer legal assistance in Zhang Yadi’s case. He was taken away by local state security officers after meeting with Zhang Yadi’s mother at a café, and later released. To date, all requests for Zhang Yadi to meet with a lawyer have been denied.

At just 22 years old, Zhang Yadi had planned to begin her Master’s degree in Anthropology at SOAS University of London in September 2025. Instead, she is now being held incommunicado at a detention centre and faces serious risk of torture or other ill-treatment. I am deeply concerned for her safety and well-being.
 
I therefore call on you to release Zhang Yadi immediately and unconditionally. Pending her release, I urge you to ensure that Zhang Yadi’s rights are fully protected, and in particular that she is not subject to torture or other ill-treatment and that she has regular, unrestricted access to her family and lawyers of her or their choosing. Furthermore, I call on you to cease harassing and threatening Zhang’s family members, legal support and individuals who are supporting this case.

Yours Sincerely,

Fordere Taras sofortige Freilassung!

Anrede