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Liu Xia noch immer unter Hausarrest

Liu Xia, die chinesische Dichterin und Witwe des verstorbenen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, befindet sich seit acht Jahren zu Unrecht unter Hausarrest und wird daran gehindert, China zu verlassen.

Als ihr Mann, der damals bereits inhaftierte Dichter Liu Xiaobo, im Jahr 2010 für seine Menschenrechtsarbeit den Friedensnobelpreis erhielt, wurde Liu Xia unter rechtswidrigen Hausarrest gestellt. Am 13. Juli 2017 starb Liu Xiaobo an Organversagen, nachdem seine Krebserkrankung im Gefängnis nicht ausreichend behandelt worden war. Trotz Liu Xiaobos Tod wird Liu Xia nach wie vor streng von Angehörigen der Staatssicherheit überwacht.

Aufgrund der andauernden Isolation und der Ereignisse der letzten Jahre leidet Liu Xia an einer klinischen Depression und hat allen Lebensmut verloren. Es besteht Anlass zur ernsthaften Sorge um ihre Gesundheit. In einem Telefongespräch hat Liu Xia unter Tränen gesagt, sie wolle so nicht weiterleben.

Dieser Appell ist abgelaufen - Liu Xia durfte am 10. juli 2010 ausreisen. vielen dank allen für den einsatz!

 

hintergrundinformationen

Die Künstlerin und Dichterin Liu Xia wurde rechtswidrig unter Hausarrest gestellt, als ihr mittlerweile verstorbener Mann, der aufgrund seiner Menschenrechtsarbeit inhaftierte Dichter Liu Xiaobo, im Jahr 2010 den Friedensnobelpreis erhielt.

Am 13. Juli 2017 starb Liu Xiaobo an Organversagen aufgrund einer im Gefängnis nicht ausreichend behandelten Krebserkrankung. Liu Xia wird jedoch nach wie vor streng von Angehörigen der Staatssicherheit überwacht. Für ihre Freund*innen und Akivist*innen gibt die psychische Verfassung von Liu Xia weiterhin Anlass zu großer Sorge. Zeitgleich haben Berichten zufolge sowohl deutsche als auch US-Behörden China erneut dazu auffgefordert, Liu Xia ausreisen zu lassen.

Amnesty International sorgt sich nicht nur um Liu Xias körperliche, sondern auch ihre psychische Gesundheit, da sie unter sehr starken Depressionen zu leiden scheint. Dies geht aus einem Brief hervor, den Liu Xia vergangenes Jahr an die deutsche Literaturnobelpreisträgerin von 2009, Herta Müller, schrieb. Dieser erschien online. Sie spricht darin von dem Gefühl der ständigen Angst: „Ich darf hier nicht weg. Ich führe Selbstgespräche. Ich werde noch verrückt“ und weiter: „Ich habe kein Recht zu sprechen, laut meine Stimme zu erheben. Ich lebe wie eine Pflanze. Ich liege da wie eine Leiche.

Am 8. April 2018 führte Liu Xia ein siebenminütiges Telefongespräch mit dem in Deutschland im Exil lebenden Dichter und Schriftsteller Liao Yiwu. Darin gab sie zu verstehen, dass sie nicht mehr weiterleben wolle, wenn die chinesische Regierung ihr nicht die Ausreise aus China erlaube. Unter Tränen sagte sie im Gespräch: „Ich habe jetzt nichts mehr, vor dem ich Angst haben muss. Wenn ich hier nicht weg kann, dann werde ich zu Hause sterben. Jetzt, wo Xiaobo tot ist, gibt es für mich nichts mehr, für das es sich zu leben lohnt. Sterben ist leichter als leben. Es ist für mich das Leichteste der Welt, mit meinem Tod ein letztes Mal Widerstand zu leisten.

Liao Yiwu hat nicht nur die Aufzeichnung des Telefongesprächs veröffentlicht, sondern auch einen Artikel geschrieben, den er am 2. Mai 2018 auf der US-amerikanischen Menschenrechts-Website China Change (chinachange.org) veröffentlichte. Darin enthüllt er, dass Liu Xia von den chinesischen Behörden wiederholt versprochen wurde, sie erhalte die Erlaubnis, China zu verlassen und könne ihre klinische Depression behandeln lassen.

erfolg

Liu Xia durfte aus China ausreisen

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