Ahmed Samir Santawy forscht an einer Wiener Uni zu Frauenrechten. Dafür wurde er in seiner Heimat Ägypten zu Unrecht inhaftiert. Gemeinsam mit seinen Freund*innen fordern wir seine Freilassung!
Vier Jahre sind Ahmed und Souheila schon ein Paar. Die beiden haben sich während ihres Studiums in ihrer Heimat Ägypten kennengelernt. Seither möchten sie keine Sekunde ohne einander verbringen. Das sieht man auch auf Fotos: Ahmed und Souheila verliebt und glücklich bei ihren Spaziergängen durch Wien, wo Ahmed derzeit sein Masterstudium macht.
Doch dann, Anfang Februar, änderte sich plötzlich alles: Ahmed wurde bei einem Familienbesuch von den ägyptischen Behörden festgenommen. Für Souheila brach die Welt zusammen: „Wir hatten Pläne, am Ende des Jahres zu heiraten. Seit seiner Verhaftung drehen sich all meine Hoffnungen nur noch darum, zu wissen, wie es ihm geht. Ich fühle großen Schmerz.“
Tagelang wurde der 29-Jährige ohne Kontakt zu seiner Familie oder einem Rechtsbeistand festgehalten und verhört. Dabei wurde er seinen Angaben zufolge sogar geschlagen. Wo Ahmed ist und wie es ihm geht, darüber konnten seine Liebsten in den ersten Tagen seit seiner Verhaftung nur spekulieren. „Meine Nächte und Tage sind einfach leer. Da ist nur ein großes Fragezeichen, warum das passiert ist“, sagt Souheila.
FESTGENOMMEN, GESCHLAGEN, INHAFTIERT
Als Student der Central European University in Wien forscht Ahmed zu Frauenrechten und zur Geschichte der reproduktiven Rechte in Ägypten. Um beides steht es nicht gut in seinem Heimatland. Seit er 2019 mit dem Studium begonnen hat, wurde er bei der Ein- oder Ausreise in Ägypten von Sicherheitskräften befragt. Bei seinem letzten Besuch stürmten sie sogar das Zuhause seiner Familie. Weil Ahmed nicht daheim war, wurde er zur National Security Agency (NSA) vorgeladen. Von dort kehrte er nicht mehr zurück.